KTM Krise: Stefan Pierer ist raus!

Stefan Pierer verlässt den Vorstand der KTM AG.

Stefan Pierer verlässt den Vorstand der KTM AG. / Foto: KTM

Nach 33 Jahren an der Spitze zieht sich Stefan Pierer endgültig aus dem Vorstand der KTM AG zurück. Gottfried Neumeister übernimmt damit die alleinige Führung des Unternehmens. Der KTM-Aufsichtsrat würdigt Pierers Verdienste und betont, dass er KTM zu einer globalen Marke und zum größten Motorradhersteller Europas gemacht hat.

Ein bedeutender Wechsel an der Spitze

Mit der Annahme des Sanierungsplans durch die Gläubiger am 25. Februar 2025 gelang KTM ein erster Befreiungsschlag inmitten finanzieller Turbulenzen. Wenige Tage später, am 4. März 2025, folgte ein weiterer entscheidender Schritt in Richtung Zukunft: Stefan Pierer legte sein Vorstandsmandat nieder. Damit endet seine Ära in der aktiven Führung des Unternehmens. Bereits Ende Januar 2025 war Pierer von der Position des CEO zurückgetreten und hatte den Posten des Co-CEO eingenommen. Nun überlässt er die Leitung vollständig Gottfried Neumeister, der seitdem als alleiniger CEO und Vorstandsvorsitzender der KTM AG agiert.

„Ich wünsche Gottfried Neumeister von Herzen alles Gute. Mit ihm habe ich den perfekten Nachfolger gefunden und bin fest davon überzeugt, dass er das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen wird“, erklärte Pierer.

Stefan Pierer bleibt über Pierer Mobility weiterhin einflussreich

Auch wenn Pierer nicht mehr operativ in der KTM AG tätig ist, bleibt sein Einfluss auf das Unternehmen spürbar. Als Co-CEO der Pierer Mobility AG ist er weiterhin eng mit KTM verbunden. Über die Pierer Bajaj AG hält er gemeinsam mit Bajaj 74,9 Prozent der Aktien, während er über seine Pierer-Konzernbeteiligungen weitere 0,1 Prozent kontrolliert – womit er de facto Hauptaktionär bleibt.

Allerdings scheint auch diese Position ein Ablaufdatum zu haben: Sein Mandat als Co-CEO der Pierer Mobility AG läuft derzeit bis zum 31. Dezember 2025. Ob er darüber hinaus aktiv bleibt oder sich weiter zurückzieht, bleibt abzuwarten.

Verstärkung im Vorstand

Neben dem Führungswechsel gibt es eine weitere wichtige Personalentscheidung: Verena Schneglberger-Grossmann, bisher Prokuristin und Leiterin der Rechtsabteilung, wurde in den Vorstand berufen. Diese Position übernimmt sie zusätzlich zu ihren bisherigen Aufgaben.

„Frau Schneglberger-Grossmann hat einen maßgeblichen Beitrag zum erfolgreichen Abschluss des Sanierungsverfahrens geleistet. Wir sind überzeugt, dass sie auch in ihrer neuen Rolle eine wertvolle Bereicherung für KTM sein wird“, betonte Neumeister.

Finanzielle Zukunft weiter offen

Während die Neustrukturierung der Führung abgeschlossen ist, bleibt die finanzielle Zukunft des Unternehmens unsicher. Der Sanierungsplan wurde zwar von den Gläubigern genehmigt, doch BMW hat sich als potenzieller Investor zurückgezogen. Die Suche nach neuen Geldgebern geht daher weiter, um die Zukunft von KTM langfristig zu sichern.