KTM – Krise: Rabattschlacht ist in vollem Gange
Bei KTM ziehen stürmische Zeiten auf: Der traditionsreiche Motorradhersteller steckt mitten in einer umfangreichen Sanierung, und die Maßnahmen sind alles andere als sanft. Während hinter den Kulissen das große Sparen läuft, wirft eine neue, schockierende Zahl noch mehr Fragen auf – und treibt die Rabattschlacht auf ein neues Level.
Sparmaßnahmen und neue Enthüllungen
Um die Krise zu bewältigen, verfolgt KTM einen rigorosen Sparkurs. Doch während Zuliefererpreise neu verhandelt und mehr Teile aus Nicht-EU-Ländern beschafft werden sollen, platzte bei der Gläubigerversammlung am 20. Dezember eine gewaltige Bombe: Nicht 130.000, sondern satte 265.000 Motorräder stehen auf Halde. Diese Zahl – fast doppelt so hoch wie bislang kommuniziert – ließ nicht nur die Gläubiger schlucken, sondern auch die Händler.
Wie konnte das passieren? Es wird spekuliert, dass KTM bisher nur die in Europa befindlichen Motorräder angegeben hat, während die tatsächliche Zahl wohl auch Maschinen außerhalb der EU umfasst. Egal wie, eines ist klar: Der Druck, diese Bestände loszuwerden, steigt enorm.
Rabatte von über 30 Prozent: Schnäppchenfestival für Käufer
In den USA ist die Rabattschlacht eröffnet. Hier bieten Händler Motorräder von KTM, Husqvarna und Gasgas mit Nachlässen von über 30 Prozent an. Die Lager müssen leer werden, koste es, was es wolle. Besonders für Motocross-Fans ist das ein Fest, da viele der auf Halde stehenden Modelle keine Straßenzulassung benötigen.
Doch es geht nicht nur um Crossmaschinen: Auch Straßenbikes waren betroffen, und hier tickte die Uhr. Denn seit heute tritt die neue Euro-5+-Norm in Kraft, die es in der EU unmöglich macht, Neumotorräder mit älteren Standards zuzulassen.
Wann fällt der Startschuss für Europa?
Während in den USA die Schnäppchenjäger bereits ihre Garagen füllen, stellt sich für europäische Käufer die Frage: Wann startet die Rabattschlacht in diesem Ausmaß bei uns? Noch halten sich die Händler zurück, doch angesichts der enormen Lagerbestände dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hier die Preise gravierend purzeln.
Auf die nächsten Kapitel
Für Mattighofener ist die Lage alles andere als entspannt. Der Hersteller muss nicht nur sparen, sondern gleichzeitig gigantische Lagerbestände abbauen – und das unter Zeitdruck. Ob die Maßnahmen reichen, um das Ruder herumzureißen, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Die Motorradszene beobachtet jeden Schritt, und wer in Europa auf ein echtes Schnäppchen wartet, sollte jetzt die Augen offen halten. Die Rabattschlacht, die in den USA tobt, könnte bald auch auf dem alten Kontinent losgehen – und dann heißt es: zuschlagen, solange die besten Bikes noch verfügbar sind.