KTM Krise: Eine Schließung ist nicht geplant!
Heute versammelten sich die Gläubiger der KTM AG zu einer wichtigen Sitzung im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Ried im Innkreis. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens fand dort die erste Gläubigerversammlung statt. Gleichzeitig wurde die Berichtstagsatzung abgehalten, bei der der aktuelle Stand des Verfahrens und mögliche nächste Schritte erörtert wurden.
Pflichttermin gemäß Insolvenzrecht
Das Gesetz sieht vor, dass bei einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eine erste Gläubigerversammlung abgehalten werden muss. Diese muss spätestens innerhalb von drei Wochen nach der Eröffnung des Verfahrens stattfinden. Mit diesem Schritt soll der aktuelle Stand des Verfahrens frühzeitig mit den Gläubigern besprochen werden. Diese Vorgabe wurde mit dem Termin am Freitag erfüllt.
Hoffnungsschimmer für KTM
Für KTM stand viel auf dem Spiel: Der Insolvenzverwalter legte laut in dieser Versammlung dar, ob eine sofortige Schließung des Unternehmens oder einzelner Bereiche notwendig ist, oder ob eine Fortführung und ein Sanierungsplan im Interesse der Gläubiger sinnvoll erscheinen.
Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) gab schließlich Entwarnung: Sanierungsverwalter Rechtsanwalt Mag. Peter Vogl sprach sich für die Fortführung des Verfahrens als Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung aus. Damit bleibt KTM vorerst erhalten – eine Schließung ist nicht geplant.
Komplexer Sanierungsprozess
Laut AKV bedeutet die Fortführung des Unternehmens für die Gläubiger aktuell keinen Nachteil. Der Fokus des Insolvenzverwalters liegt nun darauf, die finanzielle Gesamtsituation des Unternehmens zu analysieren und komplexe Ansprüche – wie Anfechtungen und Haftungen – aufzuarbeiten.
Eine große Herausforderung, denn betroffen ist nicht nur die KTM AG selbst, sondern auch die gesamte Unternehmensgruppe, die über 60 Tochtergesellschaften umfasst.
Wie geht es weiter?
Für KTM ist die Entscheidung ein erster Lichtblick, doch der Weg zur Stabilisierung des Unternehmens bleibt anspruchsvoll. Es wird spannend sein, wie sich das Sanierungsverfahren in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt.