KTM gerettet! Gläubiger geben grünes Licht

Die Gläubiger der KTM AG haben dem Sanierungsplan zugestimmt. / Foto: KTM
Der österreichische Motorradhersteller KTM hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Die Gläubiger haben dem Sanierungsplan zugestimmt. Damit rückt die finanzielle Stabilisierung des Unternehmens näher, und die Produktion soll in wenigen Monaten wieder anlaufen.
30 Prozent für die Gläubiger – Auszahlung bis Mai
Ein zentraler Punkt des Sanierungsplans ist die Einmalzahlung an die Gläubiger. KTM wird ihnen 30 Prozent ihrer offenen Forderungen überweisen – insgesamt 548 Millionen Euro. Die Frist dafür endet am 23. Mai 2025. Sobald dieser Betrag hinterlegt ist, kann das Insolvenzgericht den Sanierungsplan im Juni offiziell bestätigen und das Verfahren endgültig abschließen.
Zusätzlich zur Gläubigerquote muss KTM 150 Millionen Euro für die laufenden Kosten sichern. Ein erster Teil davon – 50 Millionen Euro – hat der indischen KTM-Partner Bajaj bereits bereitgestellt. Dieses Geld ermöglicht es dem Unternehmen, die Produktion nach Monaten des Stillstands schrittweise wieder hochzufahren.
Produktionsstart im März 2025 – keine weiteren Kündigungen erwartet
Die Wiederaufnahme der Produktion ist für Mitte März 2025 geplant. In den darauffolgenden drei Monaten soll die volle Auslastung im Einschichtbetrieb erreicht werden.
Laut Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl drohen aktuell keine weiteren Kündigungen. Im Gegenteil: KTM benötigt genügend qualifizierte Mitarbeiter, um den Neustart der Produktion erfolgreich umzusetzen. Ein weiterer Personalabbau könnte die Pläne gefährden und den Hochlauf der Fertigung verzögern.
Wer investiert in KTM?
Die Frage, wer langfristig als Investor einsteigen wird, bleibt weiterhin offen. Von ursprünglich 23 Interessenten sind noch sieben im Rennen. Zu den möglichen Investoren zählen laut Berichten BMW sowie erneut KTM-Partner Bajaj, der angeblich weitere 150 Millionen Euro investieren will.
Bis Mai muss das Unternehmen insgesamt 750 Millionen Euro aufbringen: 600 Millionen Euro für die Gläubigerquote und 150 Millionen Euro für den laufenden Betrieb. Wer KTM letztendlich finanziell absichert, wird sich in den kommenden Monaten entscheiden.
Gerichtliche Bestätigung im Juni erwartet
Wenn KTM die geforderten Mittel fristgerecht sichert, wird das Insolvenzgericht im Juni 2025 den Sanierungsplan bestätigen. Damit wäre das Verfahren abgeschlossen, und das Unternehmen könnte sich wieder voll auf das operative Geschäft konzentrieren.
Bis zur endgültigen Bestätigung gibt es noch einige Herausforderungen zu bewältigen, doch mit der Zustimmung der Gläubiger hat KTM einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft gemacht. Sollte der Plan wie vorgesehen umgesetzt werden, könnten die Österreicher gestärkt aus der Krise hervorgehen.