Kawasaki und Jorge Prado trennen sich – ein Umbruch beginnt

Jorge Prado verlässt Kawasaki
Jetzt ist es offiziell: Kawasaki und Jorge Prado gehen getrennte Wege. Zum 16. Oktober 2025 endet die Zusammenarbeit zwischen dem Monster Energy Kawasaki Factory Team und dem amtierenden MXGP-Weltmeister. Damit steht das Werksteam nach dem Abgang von Jason Anderson, der bereits bei Suzuki unterschrieben hat, plötzlich ohne 450er-Werksfahrer da – ein Paukenschlag im internationalen Motocross.
Ein Kapitel mit hohem Preis
Die Trennung von Prado kommt nicht ohne finanzielle Fußnoten. Laut mehreren Quellen soll Kawasaki rund 300.000 US-Dollar Ablöse für die vorzeitige Vertragsauflösung erhalten haben. Offiziell bestätigt ist die Summe nicht, doch der Abgang des Spaniers war schon länger absehbar. Sein lukrativer Fox-Bekleidungsdeal war direkt an Kawasaki gekoppelt – mit dem Ende des Engagements steht Prado damit sprichwörtlich „ohne Hosen da“. Hinter den Kulissen deutet jedoch vieles darauf hin, dass der 24-Jährige längst auf KTM-Material unterwegs ist – inklusive Red Bull-Helm. Ein Wechsel, der kaum überraschen würde, schließlich war Prado schon vor seinem Kawasaki-Engagement eng mit der österreichischen Marke verbunden.
Leere in der grünen Box
Für Kawasaki ist der Doppelausfall ein harter Einschnitt. Das Team, das einst als feste Größe in der US-Motocross- und Supercross-Szene galt, steht vor einem kompletten Neuaufbau. Zwei freie Plätze, keine bestätigten Fahrer – die „grüne Front“ muss sich neu sortieren. Dabei geht es längst nicht nur um schnelle Rundenzeiten, sondern auch um Struktur, Strategie und Teamchemie.
Nach Jahren mit wechselnden Erfolgen und Verletzungspech will man 2026 wieder angreifen – mit einem überarbeiteten Konzept und einem klaren Fokus auf junge, hungrige Fahrer.
Sexton als Schlüssel zum Neuanfang
Der Name, der derzeit am häufigsten fällt, ist Chase Sexton. Der 26-Jährige wird seit Wochen mit Kawasaki in Verbindung gebracht. Insider berichten, dass der Deal bereits fix sei und Anfang November 2025 offiziell verkündet wird. Für Sexton wäre es die Rückkehr zu einem japanischen Hersteller – ein Schritt, der als strategisch klug gilt. Er bringt Erfahrung, Konstanz und das nötige Starpotenzial mit, um das Team wieder ins Rampenlicht zu führen.
Wer wird der zweite Mann?
Bleibt die große Frage: Wer wird an Sextons Seite fahren? Gerüchte um Josh Hill und Valentin Guillod machen die Runde. Beide gelten als realistische Optionen – Hill mit Erfahrung aus dem US-Bereich, Guillod als technisch starker Europäer mit internationalem Background.
Ein Neubeginn mit Signalwirkung
2026 wird für Kawasaki mehr als nur eine neue Saison – es wird ein Neuanfang mit Signalwirkung. Nach Jahren des Umbruchs steht das Werksteam vor der Herausforderung, seine Identität neu zu definieren. Der Verlust von zwei Topstars wie Anderson und Prado wiegt schwer, eröffnet aber auch die Chance auf eine Neustrukturierung.
Eines ist klar: Die Geschichte von Kawasaki im Motocross ist noch lange nicht auserzählt – sie beginnt gerade ein neues Kapitel.