Julien Beaumer: Charismatischer & erfolgreicher Auftritt
Der 18-jährige Julien Beaumer, Red Bull KTM Factory Racing Pilot, hinterließ schon bei seiner Ankunft am Track in Anaheim einen bleibenden Eindruck. Mit langen Mantel in Dalmatineroptik, einem selbstbewussten Auftreten und voller Vorfreude auf die neue Saison zog er die Aufmerksamkeit auf sich – und spätestens nach den ersten Sessions war klar, dass er nicht nur optisch glänzt, sondern auch auf der Strecke abliefern kann.
Nach einer Rookie-Saison 2024, in der er sein Potenzial nur gelegentlich aufblitzen ließ, stellte Beaumer beim Auftakt der AMA Supercross-Saison unter Beweis, dass er 2025 bereit ist, ganz vorne mitzufahren. Seine beeindruckende Performance in Kalifornien brachte ihn endgültig ins Rampenlicht.
Eigentlich hatten die meisten Experten Haiden Deegan als den Mann der Stunde auf dem Zettel – unschlagbar und schwer zu knacken. Neben dem Sieger Jo Shimoda, belehrte auch Julien Beaumer alle eines Besseren. In der Qualifikation setzte er sich mit der schnellsten Zeit an die Spitze und schickte damit eine klare Botschaft: Hier bin ich, und ich bin bereit!
Beeindruckend von Anfang bis Ende
Schon im Heat-Race machte Beaumer keine halben Sachen. Trotz starker Konkurrenz bewahrte er die Ruhe und schnappte sich mit einem perfekt getimten Überholmanöver in der Schlussphase den Sieg. Wer ihn bis dahin noch nicht auf dem Radar hatte, musste spätestens jetzt erkennen, dass mit ihm zu rechnen ist.
Im Main Event machte Beaumer da weiter, wo er das Heat-Race beendete: In der Spitzengruppe. Nach einem guten Start reihte er sich schnell auf Platz zwei ein und ließ sich den Podiumsplatz nicht mehr nehmen. Runde für Runde fuhr er kontrolliert, ruhig und clever. Als er schließlich als Zweiter die Ziellinie überquerte, war das nicht nur sein erstes Podium im Supercross – es war auch der Moment, in dem klar wurde, dass Beaumer 2025 ein ernstzunehmender Titelkandidat ist.
„Ich habe an mich geglaubt – und es hat sich ausgezahlt“
Nach dem Rennen zeigte sich Beaumer sichtlich zufrieden, aber auch reflektiert: „Mental und körperlich bin ich jetzt auf einem ganz anderen Level als letztes Jahr. Ich glaube einfach mehr an mich. Heute wollte ich vor allem die Fehler vermeiden, die ich letztes Jahr noch gemacht habe. Ich bin ruhiger, flüssiger gefahren und habe versucht, so zu fahren wie auf der Teststrecke – und genau das hat funktioniert.“
Besonders wichtig war ihm, die guten Leistungen aus der Off-Season endlich auch im Rennen zu bestätigen: „Ich wusste, dass ich in der Vorbereitung schnell war, aber das musst du eben auch an einem Renntag zeigen. Das habe ich heute geschafft, und es fühlt sich richtig gut an. Jetzt glaube ich daran, dass ich Rennen gewinnen und um die Meisterschaft kämpfen kann.“
Ein Mann für die Meisterschaft?
Mit seiner Leistung in Anaheim hat Beaumer nicht nur beeindruckt, sondern auch überrascht. Seine Mischung aus Ruhe, Reife und Speed macht ihn zu einem Fahrer, den man im Verlauf der Saison genau beobachten sollte. Für viele war er die positive Überraschung des Abends – und genau das dürfte ihm noch mehr Selbstvertrauen geben.
Wenn Beaumer es schafft, auf diesem Level zu bleiben, könnte er tatsächlich ein Wörtchen im Titelkampf der 250SX-Klasse mitreden. Sein Ziel ist klar: weiter hart arbeiten, Erfahrungen sammeln und in jedem Rennen das Beste geben. Die Konkurrenz weiß jetzt jedenfalls, dass sie ihn auf dem Schirm haben muss.
Eines ist sicher: Julien Beaumer hat beim Supercross-Auftakt in Anaheim A1 ein Statement gesetzt – und zwar ein sehr eindrucksvolles!