Jorge Prado kritisiert Überrundungen in der MXGP
Wenige Tage sind vergangen seitdem sich Jeffrey Herlings und Co. über Probleme mit Überrundungen in der MXGP beschwerten. Wie wir bereits berichteten, stellte sich heraus, dass laut Regelwerk kein Vergehen der sogenannten „Lapper“ (Überrundeten) vorliegt. Dennoch wurde in der Pressekonferenz des MXGP of The Netherlands in Arnheim am vergangenen Wochenende dieses Thema erneut angesprochen, jedoch mit zusätzlicher Brisanz.
Jorge Prado bringt die Probleme auf den Punkt
Weltmeister Jorge Prado stellte ein drängendes Problem in den Mittelpunkt: das wiederholte Überrunden von Fahrern im selben Rennen. Prado, der es gewohnt ist, um die vorderen Plätze zu kämpfen, findet es beunruhigend, wenn Spitzenfahrer denselben Konkurrenten zwei- oder sogar dreimal überrunden müssen. Auf dem Niveau einer Weltmeisterschaft sei dies alles andere als normal und erhöhe sowohl das Risiko als auch die Frustration auf der Strecke.
Vergleich mit der spanischen Meisterschaft
Prado zieht einen interessanten Vergleich zur spanischen Meisterschaft, in der er zu Beginn des Jahres fuhr. Dort sei es selten vorgekommen, dass ein Spitzenfahrer alle Konkurrenten mehr als einmal überrundet. Im Gegensatz dazu scheine dieses Szenario in der MXGP fast schon alltäglich zu sein. Prado fragt sich daher, wie die Qualität und das Niveau des Teilnehmerfelds in der Weltmeisterschaft langfristig gesichert werden können, wenn solche Überrundungen zur Norm werden.
Forderung nach einer Prozenthürde
Obwohl Prado die vollen MXGP Startgatter grundsätzlich begrüßt, kritisiert er die Auswirkungen langsamerer Fahrer auf das Renngeschehen. Jeffrey Herlings unterstützte Prado und forderte gleichzeitig die Einführung einer Prozenthürde. Diese Regel würde sicherstellen, dass nur Fahrer antreten, die innerhalb eines bestimmten Zeitfensters zur Spitzenzeit liegen. Eine solche Hürde könnte nicht nur das Niveau des Wettbewerbs erhöhen, sondern auch die Sicherheit auf der Strecke verbessern.
Ein Blick über den Motorsport-Tellerrand
Interessanterweise ist dieses Konzept bereits in anderen Motorsport-Serien etabliert. In der Formel 1, der MotoGP und der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) müssen Fahrer in der Qualifikation eine Zeit innerhalb eines bestimmten Prozentsatzes der Pole-Position-Zeit erreichen, um am Rennen teilnehmen zu dürfen. Dieses System garantiert, dass nur konkurrenzfähige Teilnehmer starten und minimiert das Risiko durch übermäßig langsame Fahrer. Eine ähnliche Regelung in der MXGP könnte also nicht nur für spannendere Rennen sorgen, sondern auch dafür, dass alle Fahrer auf einem vergleichbaren Niveau agieren.
Was denkt ihr, würde eine solche Regel Sinn machen?