Jeremy Seewer wechselt zu Kawasaki
Bereits vor einigen Monaten haben wir exklusiv berichtet, dass sich in der MXGP Weltmeisterschaft bei Yamaha einiges ändern wird. Vor einigen Minuten überschlugen sich die Ereignisse und nun ist klar: Jeremy Seewer wechselt zu Kawasaki.
Seit Monaten gab es Gerüchte
Früh am heutigen Morgen gaben die Blauen aus Hamamatsu bekannt, dass sie und Jeremy Seewer nach 6 Jahren getrennte Wege gehen. Es brodelte bereits seit Monaten im Paddock bei der Frage, auf welchem Bike Jeremy Seewer im nächsten Jahr sitzen wird. Man kann sich eigentlich kaum vorstellen, dass der Schweizer auf einem anderen Bike sitzen wird, als auf dem schwarz-blauen Monster mit Alu-Rahmen und umgedrehtem Zylinder.
Historische Strecke bei Yamaha
6 Jahre fuhr Seewer für das japanische Powerhouse und holte damit nicht nur 28 Podien, 11 Lauf- und 7 GP-Siege, sondern er wurde auch dreimal Vize-Weltmeister. Dabei avancierte der auch in Deutschland äußerst beliebte Schweizer zur Katze der Neuzeit, denn wie durch ein Wunder blieb er trotz heftigster Stürze meist unverletzt. Es gibt im aktuellen GP-Zirkus keinen anderen Piloten, der mehr GP am Stück gefahren ist und weniger Rennen verpasst hat.
Das sagt Off-Road Racing Manager von Yamaha Motor Europe, Alexandre Kowalski zu Seewers Abschied:
„Während wir am Ende unserer gemeinsamen Reise mit Jeremy stehen, möchten wir ihm für den unschätzbaren Wert danken, den er in den letzten sechs Jahren für die Yamaha-Familie gebracht hat. Zu seinen bemerkenswerten Leistungen auf der YZ450FM gehören 28 Podiumsplätze, 11 Rennsiege und sieben Grand-Prix-Siege, wodurch Jeremys Bilanz eine hohe Messlatte setzt, die viele Top-Motocross-Fahrer anstreben. Obwohl es uns leidtut, Jeremy gehen zu sehen, respektieren wir von Herzen seine Entscheidung, neue Herausforderungen anzunehmen, und wünschen Jeremy nur das Beste für die Zukunft.“
Jeremy Seewer wechselt für 2024 zu Kawasaki
Kurze Zeit, nachdem Yamaha die Trennung von Seewer bekanntgab, ließen die grünen Männer aus Chūō-ku, Kōbe keinen Raum für Spekulationen und gaben bekannt, dass sie den Schweizer verpflichten konnten. Damit bestätigen sich die Fahrerlager-Gerüchte, die über ein eifriges Wett-Bieten der beiden Parteien um Seewer schilderten. Seewer wiederum bleibt sich treu und fährt weiterhin kein Bike aus Mattighofen.
Freie Wahl der Sponsoren
Der wechselt zu den Grünen bedeutet für Seewer zudem ein weiteres Plus. Wer die Karriere des Schweizers genauer verfolgt, weiß, dass Jeremy immer gut aufgestellt mit eigenen Sponsoren war. Laut unseren Quellen hat der Schweizer die freie Wahl was Beikleidung von Kopf bis Fuß sowie einen möglichen Energy-Drink-Sponsor angeht.
Für Seewer dürfte sich besonders auch das Lohnen, denn bei Yamaha war er an Alpinestars und Monster Energy von seiten des Teams gebunden. Nun kann er frei wählen und zusätzliche Einnahmen generieren. Wir gehen davon aus, dass er wieder zu seinen schweizer Freunden von IXS als Bekleidungssponsor zurückkehrt. Jeremy hatte dort einst sogar die Kleidung selbst designed. Oder landet er doch bei Fox, von denen er bereits seine Brillen bekommt…
Was sagen die grünen Bosse? Hier die Statements:
Team Manager von KRT, Antti Pyrhönen: „Im Namen von KRT möchte ich unsere große Vorfreude ausdrücken, Jeremy für das Jahr 2024 im Team zu haben. Romain Febvre hat gezeigt, dass die Werks-KX450-SR ein siegfähiges Motorrad ist, und wir sind sicher, dass sie in der Lage ist, die Meisterschaft zu gewinnen. Mit Jeremy als Teil von KRT im Jahr 2024 haben wir eine beeindruckende Fahrerbesetzung und eine sehr reale Chance den Titel zu holen.“
Race Planning Manager für Kawasaki Motors Europe, Steve Guttridge: „Sicherlich wird Jeremy zum Erfolg beitragen, den das Kawasaki Racing Team MXGP in letzter Zeit erreicht hat. Auf dem höchsten Niveau zu gewinnen, ist eine große Herausforderung. Für 2024 wird Kawasaki mit KRT zwei Spitzenfahrer haben, die regelmäßig um Podiumsplätze kämpfen können und um den begehrten MXGP-Meistertitel kämpfen werden.“
Ultrastarkes Team für Kawasaki
Damit hat Kawasaki 2024 eines der stärksten Fahrer-Duos im Paddock, denn bereits vor wenigen Wochen gaben sie bekannt, dass auf Romain Febvre bei KRT bleibt. Man darf gespannt sein, wie sich vor allem Jeremy in seinem neuen Umfeld entwickelt. Schaut man in die Vergangenheit, waren vor allem die Nummer-Zwei-Fahrer bei IceOne (vorheriger Name des Teams) steht’s in einem Abwärtsstrudel. Solche Fahrer berichteten unter vorgehaltener Hand immer dasselbe: Zu viel Fokus auf die Nummer 1 im Team, zu wenig Fokus auf die Nummer 2. Vielleicht ändert sich das für 2024, denn mit Jeremy Seewer und Romain Febvre hat man wohl 2 Nummer-1-Piloten im Aquarium.