Jeremy Seewer bei Ducati: Neue Herausforderung in der MXGP

Jeremy Seewer wechselte nach nur einem Jahr bei Kawasaki zur italienischen Marke Ducati

Jeremy Seewer wechselte nach nur einem Jahr bei Kawasaki zur italienischen Marke Ducati

Mit dem Wechsel zu Ducati steht Jeremy Seewer ein spannendes Jahr in der MXGP bevor. Als mehrfacher Vizeweltmeister und erfahrener Rennfahrer bringt er Ducati nicht nur sein fahrerisches Können, sondern auch wertvolles Wissen, das der italienischen Marke hilft, sich in der Motocross-Szene zu etablieren. Ducati, bekannt für seine Stärke auf Asphalt, wagt nun den Sprung in die anspruchsvolle Offroad-Welt der MXGP, und die Partnerschaft mit Seewer bringt große Erwartungen mit sich.

Die Anfänge und frühe Helden

Seewers Begeisterung für Motocross begann in jungen Jahren, inspiriert durch seinen Vater, der in der Schweiz ein erfolgreicher Amateurfahrer war. „Mein Vater war Schweizer Meister und hat auch ein paar Mal an der Weltmeisterschaft teilgenommen,“ erzählte Seewer unserem Kollegen Geoff Meyer in einem kürzlich geführten Interview. Doch die entscheidende Inspiration kam von Ricky Carmichael, der damals für Suzuki große Erfolge feierte. „Ricky war der Typ, zu dem ich aufgeschaut habe,“ sagt Seewer. „Später war es Ryan Villopoto, und das Lustige ist, dass ich heute sehe, dass sie alle eher klein sind – wie ich damals!“

Herausforderung und Chancen mit Ducati

Nach schwierigen Jahren auf verschiedenen Maschinen ist Seewer nun bereit für einen Neuanfang mit Ducati. Obwohl das Ducati-Bike noch nicht dieselbe Entwicklungstiefe wie seine Konkurrenten hat, zeigt sich Seewer nach den ersten Tests begeistert. „Es fährt sich unglaublich in Kurven,“ schwärmt er. „Die Kawasaki wollte sich nicht so bewegen, wie ich es wollte, und dieses Motorrad fährt jetzt fast wie von selbst um die Kurve.“ Diese Wendigkeit könnte ein entscheidender Vorteil sein, besonders in der MXGP, wo enge Kurven und schnelle Manöver zum Rennalltag gehören.

Ducati hat zudem eine starke Unterstützung im Rücken: Antonio Cairoli, eine Legende der Szene, begleitet Seewer als Berater. „Tony ist derjenige, den man fragen muss, wenn es um sportliches Wissen geht,“ erklärt Seewer. „Er wird bei den Rennen ein Schlüsselfaktor sein.“

Ziele und Erwartungen für die Zukunft

Auch wenn Seewer zunächst keinen Druck verspürt, in seinem ersten Jahr mit Ducati den Titel zu gewinnen, bleibt sein Ehrgeiz ungebrochen. „Ein Rennen zu gewinnen wäre verrückt – vor allem für eine Marke, die gerade erst in die MXGP einsteigt,“ sagt Seewer. „Im Moment versuche ich einfach, das Beste aus mir und dem Bike herauszuholen und zu sehen, wie wettbewerbsfähig wir sind.“ Mit einem Vertrag über zwei Jahre und einer Option auf Verlängerung geht er optimistisch an die kommenden Herausforderungen heran.

Im zweiten Jahr könnte Seewer durchaus höhere Ziele anvisieren, doch für 2025 steht die Freude am Fahren im Vordergrund: „Ich arbeite diesen Winter so hart wie möglich, um so weit wie möglich zu kommen, ohne Druck auszuüben.“ Die Strategie, die er verfolgt, ist klar und bodenständig: „Ich denke nicht schon jetzt an den Weltmeistertitel, das wäre zehn Schritte zu weit voraus.“

Ein Aufbruch zu neuen Möglichkeiten

Jeremy Seewer und Ducati – das könnte die Kombination sein, die dem italienischen Hersteller den Durchbruch in der MXGP-Welt ermöglicht. Während Ducati seine Erfahrungen aus dem Straßenrennsport auf das Motocross Business überträgt, hat Seewer die Chance, mit einem innovativen Team und neuem Bike auf Top-Niveau anzutreten. Für die Fans bedeutet das vor allem eines: eine Saison voller Spannung und Potenzial für großartige Rennen.