Jeffrey Herlings: Zukunft bei KTM ungewiss

Ungewisse Zukunft von Jeffrey Herlings und KTM

Ungewisse Zukunft von Jeffrey Herlings und KTM. / Foto: Ralph Marzahn

Es sind turbulente Zeiten für Jeffrey Herlings. Der niederländische Motocross-Star, der seit mehr als 15 Jahren auf der KTM an den Start geht, steht plötzlich vor einer Zukunft, die genauso unsicher ist wie das Wetter in den Ardennen. KTM hat mit Produktionsproblemen und schleppenden Verkaufszahlen zu kämpfen – und auch „The Bullet“ ist sich nicht sicher, ob er 2026 weiterhin auf Orange an das Gatter rollen wird, so der 30-Jährige gegenüber niederländischen Medien.

KTM in der Krise – was bedeutet das für Herlings?

Der fünfmalige Weltmeister hat kürzlich in einem Interview bei den Dutch Masters of Motocross klar angesprochen, dass nichts für immer bleibt. Die Probleme bei KTM könnten ihn, der nie auf einem anderen Motorrad gefahren ist, vor eine schmerzhafte Entscheidung stellen. „Nichts hält ewig“, so Herlings, der nicht ausschließt, dass er 2026 möglicherweise in den Farben eines anderen Herstellers an den Start geht.

Es gibt zwar immer noch viele Fans, die hoffen, dass er seine Karriere bei KTM beenden wird, aber die aktuelle Lage des Unternehmens wirft einen Schatten auf diese Vorstellung. Ein Teamwechsel, der für die meisten Fans fast undenkbar erscheint, könnte plötzlich zur Realität werden.

Gespräche mit anderen Teams – alles ist offen

Trotz der Unsicherheit bei KTM bleibt Herlings ein heißer Kandidat für jedes Team, das noch einen Champion verpflichten möchte. Im Paddock wird gemunkelt, dass Herlings mit verschiedenen Herstellern spricht – und dabei sind nicht nur die üblichen Verdächtigen wie HRC, Kawasaki oder Yamaha im Gespräch. Auch Triumph und andere könnten in den Startlöchern stehen. Für den Niederländer ist dabei alles offen: „Ich sage nicht, dass es passiert, aber es könnte sein, dass ich nächstes Jahr auf einem anderen Motorrad fahre“, erklärte er. Und wer weiß, vielleicht sehen wir ihn bald in einem neuen Team, das ihm die Chance auf einen weiteren Titel gibt.

Finanzen und die Liebe zur Marke

Doch Herlings lässt sich nicht nur von der Aussicht auf neue Bikes locken. Die finanzielle Seite der Zusammenarbeit ist ebenfalls entscheidend. „Wenn es finanziell nicht mehr funktioniert, müssen wir uns nach anderen Optionen umsehen“, so Herlings. Schließlich, so der in Geldrop geborene Pilot, muss die Liebe zu KTM auch weiterhin von beiden Seiten kommen – eine monogame Beziehung auf zwei Rädern, die vielleicht bald ihre Grenzen erreicht.

Rückkehr nach Verletzungen: Der Weg zurück zur Spitze

Es war kein einfacher Start in die Saison für Jeffrey Herlings. Nach mehreren Verletzungen und einer langen Pause war er beim ersten Grand Prix nur begrenzt vorbereitet: „Vor meinem ersten GP habe ich nur fünfmal trainiert“, verriet er. Aber wer Herlings kennt, weiß, dass er sich nicht so leicht unterkriegen lässt. „Es gibt eine klare Tendenz nach oben“, sagt er optimistisch und hofft, dass die zweite Saisonhälfte noch einige Siege für ihn bereithält. Doch er gibt auch zu: „Wenn du ein halbes Jahr nichts getan hast, ist es nicht einfach, sofort wieder am Start zu stehen.“

Das Rennen um die besten Ergebnisse in der zweiten Saisonhälfte wird entscheidend sein – und Herlings will beweisen, dass er noch immer der Champion ist, der die Konkurrenz aufmischen kann.

Wird 2026 das letzte Kapitel bei KTM?

Ob Jeffrey Herlings seine Karriere tatsächlich bei KTM oder bei einem anderen Hersteller beendet, wird sich noch zeigen. Das Jahr 2026 könnte das letzte Kapitel in seiner langen und erfolgreichen Karriere einläuten – oder eben ein neues beginnen. Aber eines ist sicher: „The Bullet“ hat noch nicht genug. Wer sich also schon jetzt von Herlings verabschiedet, sollte besser noch warten, denn der Motocross-Champion ist noch lange nicht bereit, das Kapitel zu schließen.