Jeffrey Herlings: Die Starts kosten mich die Meisterschaft

Jeffrey Herlings meint, die Probleme für den wohlmöglich verpassten Titelgewinn ausgemacht zu haben.

Jeffrey Herlings meint, die Probleme für den wohlmöglich verpassten Titelgewinn ausgemacht zu haben.

Nach dem Grand Prix von Schweden zeigte sich Jeffrey Herlings noch kämpferisch. Doch bei der Pressekonferenz des MXGP of The Netherlands in Arnheim klang der 28-jährige Niederländer plötzlich ungewohnt nachdenklich. Seine Fitness? Kein Problem. Aber in Arnheim legte Herlings offen, was seine Titelträume wirklich ins Wanken bringt: die Starts. „Manchmal erwische ich einen guten Start, aber im Durchschnitt kosten mich die Starts die Meisterschaft“, gestand Herlings den versammelten Journalisten.

Holeshot-King Prado als Maßstab

Besonders der Vergleich mit dem „Holeshot-King“ Jorge Prado nagt an Herlings. Während Prado mit seinem Bike wie ein Blitz aus dem Startgatter schießt, muss Herlings oft hinterherhecheln. „Die Mehrpower würde mir am Start helfen, aber ich würde nicht in meinen Rhythmus kommen“, erklärte er. Daher bleibt Herlings seinem bewährten Setup treu, auch wenn er und die KTM-Techniker fieberhaft nach einer Lösung suchen, um das Bike schneller aus dem Gatter zu katapultieren. Interessant: Herlings verriet, dass sein „altes“ Bike am Start sogar besser war als sein aktuelles Modell.

Sieg in Arnheim: Ein Hoffnungsschimmer?

Trotz seines beeindruckenden Sieges in Arnheim, mit dem er den Rückstand auf Tim Gajser auf 35 Punkte verkürzen konnte, klingt Herlings nicht gerade optimistisch, was den Titel angeht. Schließlich stehen noch vier Rennen auf Hartboden an – und das ist genau das Terrain, auf dem Jorge Prado und Tim Gajser sich pudelwohl fühlen.

Der Kampfgeist von „The Bullet“

Doch wer Jeffrey Herlings kennt, weiß: Man sollte „The Bullet“ niemals abschreiben. Der Mann hat schon oft bewiesen, dass er selbst aus einer scheinbar aussichtslosen Lage noch etwas Magisches zaubern kann. Ob das in dieser Saison für den Titel reicht, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Weg wird steinig. Aber wenn es einen Fahrer gibt, der das Unmögliche möglich machen kann, dann ist es Jeffrey Herlings.

Weiter geht’s in der Schweiz

Am kommenden Wochenende verschlägt es Herlings nach Frauenfeld, zum MXGP of Switzerland. Im letzten Jahr reichte es dort nur für Platz 4 im Gesamtklassement. „In der Schweiz habe ich vor einiger Zeit gewonnen, aber das war ein anderer Ort. Letztes Jahr lief es dort nicht so gut“, reflektierte Herlings auf die Frage nach den bevorstehenden Strecken. Um seine Titelhoffnungen trotz Startproblemen aufrechtzuerhalten, muss in der Schweiz ein Sieg her. Ob Herlings das gelingt? Wir werden es bald erfahren – und bis dahin bleibt es spannend.