Jeffrey Herlings: Comeback in Lommel, Blick Richtung Nations

Jeffrey Herlings feiert beim MXGP in Lommel sein zweites Saison-Comeback.

Jeffrey Herlings feiert beim MXGP in Lommel sein zweites Saison-Comeback.

Jeffrey Herlings ist zurück. Zum zweiten Mal in dieser Saison steht der Red Bull KTM-Pilot nach einer Verletzungspause wieder am Start – und das ausgerechnet in Lommel, auf einer der forderndsten Strecken im WM-Kalender. Viel Zeit zur Eingewöhnung bleibt nicht. Herlings weiß das – und er weiß auch, dass 2025 für ihn sportlich anders verläuft als geplant.

Verletzungen prägen die Saison

Nach der Knieverletzung zum Ende der letzten Saison, inklusive Operation, verpasste der Niederländer die ersten drei Grands Prix des Jahres. Der Wiedereinstieg verlief vielversprechend: schnelle Zeiten, solide Ergebnisse, sogar ein Laufsieg war drin. Doch die nächste Unterbrechung ließ nicht lange auf sich warten. Anfang Juli brach sich Herlings beim Training das Schlüsselbein – und musste für die Rennen in Finnland und Tschechien erneut passen.

„Sicher, das war ein Rückschlag. Aber eine Operation wollte ich diesmal vermeiden“, erklärt der fünffache Weltmeister. Die Entscheidung fiel auf eine konservative Behandlung – auch, weil der WM-Titel längst außer Reichweite war. „Ich wollte dem Körper Zeit geben. In dieser Phase ist es wichtiger, wieder komplett fit zu werden, als unbedingt jedes Rennen mitzunehmen.“

Comeback auf vertrautem Terrain

Jetzt also Lommel – ein Ort, der für Herlings sportlich wie emotional besonders ist. Der tiefsandige Kurs gilt als brutal, physisch extrem, aber auch als Terrain, auf dem der 30-Jährige immer wieder brillieren konnte. Sein Ziel ist klar: die Saison mit Rhythmus und Konstanz zu Ende fahren, um mit einem guten Gefühl ins Jahr 2026 zu starten. Ein Jahr, das für den Niederländer einen neuen Abschnitt einläuten könnte – sportlich wie vertraglich.

MXoN rückt in den Fokus

Neben der WM-Rückkehr rückt auch das Motocross of Nations immer mehr in den Fokus. Der prestigeträchtige Teamwettbewerb steigt im Herbst auf dem US-amerikanischen Ironman Raceway. Für Herlings ein vertrauter Schauplatz: 2017 gewann er dort bei einem einmaligen AMA-Gaststart gegen starke amerikanische Konkurrenz. Acht Jahre später könnte es zu einer Rückkehr kommen. „Ich habe gute Erinnerungen an Ironman – und natürlich wäre es etwas Besonderes, dort im Oranje-Trikot wieder zu fahren.“

Ein mögliches niederländisches Line-up mit Herlings, Glenn Coldenhoff und Kay de Wolf hätte jedenfalls das Potenzial, ganz vorne mitzumischen. Offiziell bestätigt ist das Aufgebot zwar noch nicht – doch die Richtung scheint klar.

Saisonfinale mit vielen offenen Fragen

Bis dahin stehen noch mehrere Stationen im WM-Kalender an. Nach Lommel folgen unter anderem Uddevalla, Arnhem, Afyonkarahisar, Shanghai und Darwin. Die zweite Saisonhälfte bringt also nicht mehr die ganz große Titelspannung – aber viele spannende Geschichten, Comebacks und Richtungsentscheidungen. Für Jeffrey Herlings steht dabei vor allem eines im Mittelpunkt: gesund bleiben, Rennen fahren – und vielleicht doch noch das eine oder andere sportliche Ausrufezeichen setzen.