Jamie McCanney beendet EnduroGP-Karriere

Jamie McCanney

Jamie McCanney - beendet seine EnduroGP-Karriere und beginnt neuen Abschnitt. / Foto: Triumph

Nach über 14 Jahren auf höchstem Wettbewerbsniveau schlägt Jamie McCanney ein neues Kapitel auf: Der Brite zieht sich aus der EnduroGP-Weltmeisterschaft zurück und übernimmt künftig die Rolle des Rider Coach beim Triumph Factory Racing Enduro Team.

Der 31-Jährige aus der Isle of Man blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück – mit zwei Weltmeistertiteln, unzähligen Siegen in der britischen Enduro-Meisterschaft und Erfolgen bei den International Six Days Enduro (ISDE). In der Saison 2025 startete McCanney erstmals für Triumph und war von Anfang an ein zentraler Bestandteil des neu gegründeten Werksteams. Mit konstanten Leistungen in der Enduro1-Klasse trug er maßgeblich dazu bei, dass Triumph in seinem Debütjahr wichtige Meilensteine erreichte.

Vom Racer zum Mentor

In seiner neuen Funktion wird McCanney seine Erfahrung künftig direkt an die Werksfahrer weitergeben. Als Bindeglied zwischen Teamleitung und Athleten unterstützt er die Fahrer im Training, bei der Vorbereitung auf Rennen und während der Wettkämpfe. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf Fahrtechnik, sondern auch auf mentaler Stärke und Routine – zwei Faktoren, die McCanney in seiner langen Karriere perfektioniert hat.

Darüber hinaus wird er weiterhin an der technischen Weiterentwicklung der Triumph TF 250-E und der neuen TF 450-E beteiligt sein. Besonders letztere steht im Fokus des kommenden Jahres, wenn Triumph das Modell erstmals im Renneinsatz erprobt. Parallel dazu will McCanney weiterhin aktiv bleiben: In der britischen Enduro-Meisterschaft plant er, seinen Titel auf der TF 450-E zu verteidigen.

Triumph stärkt Teamstruktur

Mit der neuen Rolle für McCanney schafft Triumph eine Struktur, die man aus anderen Werksteams kennt – erfahrene Ex-Profis übernehmen gezielt Coaching- und Entwicklungsaufgaben, um das Team langfristig zu stärken. Teammanager Paul Edmondson kann sich dadurch stärker auf die strategische Weiterentwicklung und das übergeordnete Management konzentrieren.

Der Schritt unterstreicht Triumphs Ambitionen im internationalen Enduro-Sport: Nicht nur neue Motorräder sollen Erfolge bringen, sondern auch ein nachhaltiges Teamkonzept, das junge Talente gezielt auf Weltmeisterschaftsniveau vorbereitet.

Abschied mit Weitsicht

Für McCanney selbst war der Rücktritt eine wohlüberlegte Entscheidung. Nach Jahren im intensiven Wettkampfrhythmus sieht er seine Zukunft darin, Wissen weiterzugeben und anderen zum Erfolg zu verhelfen. „Nach 14 Jahren auf WM-Niveau ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab weiterzureichen“, erklärte er. „Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe, und dankbar, dass ich meine Karriere mit einer Marke wie Triumph beenden darf. Jetzt freue ich mich darauf, meine Erfahrung als Coach einzubringen und die nächste Generation von Fahrern zu unterstützen.“

Mit Jamie McCanney bleibt Triumph Factory Racing nicht nur ein erfahrener Pilot, sondern gewinnt eine wertvolle Leitfigur – jemanden, der das Team von innen kennt, die Maschinen versteht und weiß, was es braucht, um auf höchstem Niveau zu bestehen. Ein Rücktritt mit Weitblick – und gleichzeitig der Beginn eines neuen Kapitels für Fahrer und Marke gleichermaßen.