Jago Geerts und Yamaha beenden Zusammenarbeit

Jago Geerts beim Home-Grad-Prix in Lommel. / Foto: Ralph Marzahn
Nach acht Jahren voller Triumphe, Rückschläge und unvergesslicher Momente geht bei Yamaha Motor Europe und Jago Geerts eine Ära zu Ende. Mit dem Abschluss der FIM Motocross-Weltmeisterschaft 2025 trennen sich die Wege des belgischen Ausnahmetalents und des japanischen Herstellers. Diese Partnerschaft hat den MX2-Sport über Jahre geprägt.
Vom Rookie zum WM-Dauerbrenner
2018 begann Geerts seine Profi-Karriere im Kemea Yamaha Team unter der Leitung von Hans Corvers. Schon in seiner Debütsaison hinterließ er Eindruck, wurde „Rookie of the Year“ und belegte Rang acht in der MX2-Gesamtwertung. 2019 folgte der Durchbruch mit sieben Podestplätzen, mehreren Laufsiegen und der Bronzemedaille in der Weltmeisterschaft.
Vier Jahre im Titelkampf
In den Jahren 2020 bis 2023 entwickelte sich Geerts zum konstanten Titelanwärter. Mit seiner Yamaha gewann er in dieser Zeit 45 Rennen, stand 55 Mal auf dem Podium und holte viermal WM-Silber. Der Belgier überzeugte durch Präzision, Ruhe und technische Finesse – und wurde zum Synonym für Konstanz in der MX2-Klasse.
Starker Einstand auf der 450er – und ein harter Rückschlag
Seinen ersten Auftritt auf der großen 450er-Maschine feierte Geerts beim Motocross of Nations 2023 in RedBud, wo er kurzfristig für das belgische Team einsprang. Trotz nur weniger Trainingstage auf dem neuen Bike beeindruckte er mit seiner Leistung. Er hielt mit den etablierten MXGP-Stars mühelos Schritt. Dieser Auftritt ließ Fans und Medien gleichermaßen hoffen. Es schien, dass Geerts in seiner darauffolgenden Rookie-Saison 2024 in der Königsklasse sofort vorne mitfahren könnte.
Doch der Traumstart blieb aus. Gleich beim Saisonauftakt erlitt Geerts eine komplizierte Ellbogenverletzung. Diese Verletzung setzte ihn monatelang außer Gefecht und störte seinen Rhythmus empfindlich. Erst 2025 konnte der Belgier wieder angreifen. Bis auf wenige Highlights, wie zum Beispiel sein Qualifying-Sieg in Spanien, blieben positive Überraschungen leider aus. Auch starke Top-6-Resultate in Kegums waren selten.
Ein Abschied mit Respekt
Mit dem Ende der Saison 2025 zieht Yamaha Bilanz über eine außergewöhnliche Partnerschaft: 24 Grand-Prix-Siege, 105 Top-3-Ergebnisse und fünf MX2-Medaillen stehen auf der Habenseite. Diese Zahlen machen Geerts zu einem der erfolgreichsten Yamaha-Piloten der vergangenen Dekade.
Wohin ihn sein Weg als Nächstes führt, bleibt offen. Gerüchte sehen den 23-Jährigen in Zukunft im Hause Jacky Martens. Dort soll er auf einer Fantic an das Gatter der Motocross-Weltmeisterschaft rollen.