Horgmo & Seewer in Frankreich zu Unrecht bestraft?

Jeremy Seewer ist im Schlammbad kaum noch zu erkennen.

Jeremy Seewer ist im Schlammbad kaum noch zu erkennen.

Neben Jeremy Seewer findet sich auch Kevin Horgmo im Strafenbericht des MXGP of France. Beide Fahrer wurden im zweiten Wertungslauf der MXGP wegen „Missachtens“ der gelb-geschwenkten Flagge um zwei Positionen nach hinten versetzt.

In seiner ersten MXGP-Saison hat Kevin Horgmo konstante Ergebnisse erzielt und steht aktuell auf dem neunten Platz in der Weltrangliste. Der Pilot des SR-Ship to Cycle-MotoBlouz-Honda Teams zeigte auch beim Schlammrennen in Saint Jean d’Angely eine starke Leistung.

„Ich bin gut in den Samstag gestartet“, berichtete Horgmo. „Ich hatte ein gutes Gefühl für die Strecke und belegte den 9. Platz in der Zeitqualifikation. Während des Qualifikationslaufs setzte dann starker Regen ein, was mir zugutekam. Mit einem guten Start und solider Fahrweise erreichte ich Platz 5. Das waren meine ersten Punkte an einem Samstag in diesem Jahr. Am Sonntag hatte ich im ersten Lauf einen schlechten Start, kämpfte mich aber mit der sechstbesten Rundenzeit bis auf Platz 11 vor. Im zweiten Lauf verwandelte der Regen die Strecke in ein Schlammbad. Ich startete von Platz 5 und fuhr sehr gut, kam fast auf Platz 4, aber Überrundete behinderten mich in den letzten Runden. Trotzdem beendete ich den zweiten Lauf auf Platz 5.“

Leider wurde Horgmo aufgrund der missachteten gelben Flagge bestraft und verlor nicht nur zwei Positionen, sondern auch WM-Punkte. „Direkt vor dem letzten Sprung gab es eine riesige Pfütze. Ich habe die gelbe Flagge nicht gesehen, die hinter einem Transparent versteckt war. Ich bekam eine Strafe, wodurch ich auf Platz 7 zurückfiel. Es ist schade, dass ich nicht meine erste Top-5-Platzierung erreicht habe, aber so ist der Rennsport.“

Auch wenn der MXGP-Rookie Horgmo die Situation eher gelassen nimmt, scheint die gelbe Flagge auch für andere Fahrer kaum erkennbar gewesen zu sein. Neben Seewer und Horgmo sprangen mindestens drei weitere Fahrer bei geschwenkter gelber Flagge.

Jeremy Seewer hingegen nahm kein Blatt vor den Mund

„Ich denke, Video und Bilder erklären sich von selbst. Aufgrund dieses Vorfalls wurde ich von der FIM um zwei Plätze zurückversetzt. Es gab aber keine Chance, diesen Marschall zu sehen, weil er sich hinter den Bannern befand. Die große Pfütze davor machte einen fast blind, und ich musste meinen Kopf senken, wie auf dem Foto zu sehen ist“, erklärte der Schweizer auf seinem Instagram-Kanal.

Seewer fügte hinzu: „Wenn sie uns unter diesen Bedingungen Rennen fahren lassen, müssen sie bereit sein, mit den Konsequenzen umzugehen! Und solche Entscheidungen sind für eine Weltmeisterschaft nicht akzeptabel.“

Die FIM-Entscheidung bleibt umstritten und inkonsequent zugleich. Die Frage bleibt also: Wurden der Schweizer und der Norweger zu Unrecht bestraft? Oder müssen Streckenposten, wie kürzlich von Jeffrey Herlings gefordert, zusätzlich geschult werden?

„Anstatt den Fahrern ihre Positionen wegzunehmen, sollten die Marshalls geschult werden, wie sie die gelbe Flagge einsetzen müssen, damit wir sie gut sehen können, wenn ein Fahrer gestürzt ist. Es geht hier um die Sicherheit des Fahrers, der gestürzt ist, und des Fahrers, der gerade nachkommt. Speziell in so einem Schlamm sehen wir so gut wie nichts.“

Hier noch das Video, auf dem am rechten Bildrand die Fahne des Marshalls erkennen/erahnen kann.