Hoch die Tassen: Alkoholausschank beim MXGP of Great Britain genehmigt

Die Fans können bei Temperaturen um 30 Grad, den MXGP of Great Britain in Matterley Basin, nun doch mit einem kühlen Bier genießen.
Zwei Tage vor dem Start des MXGP of Great Britain herrscht nicht nur auf der Strecke Spannung – auch hinter den Kulissen läuft ein Rennen gegen die Zeit. Die Veranstalter verhandeln mit Polizei und Umweltbehörde, klären Auflagen, schieben Anträge nach. Mit Erfolg: Sie sichern sich in letzter Minute die heiß begehrte Ausschanklizenz. Damit steht dem Verkauf von Getränken auf dem Veranstaltungsgelände nichts mehr im Weg – zumindest offiziell. Und so wurden erste Gäste bereits am Freitag, bei Temperaturen um 30 Grad, mit einem kühlen Blonden angetroffen.
Die Entscheidung bringt Erleichterung beim Veranstalter, aber auch Kritik seitens der Gegner.
Ein Rennen gegen die Uhr: Lizenz im Schlusssprint
Die Zusage trifft am Donnerstagabend ein – exakt 48 Stunden vor dem ersten Start. Anfang Juni droht das Vorhaben noch zu scheitern. Die Stadtverwaltung lehnt am 3. Juni gleich fünf Anträge auf temporäre Ausschankerlaubnis (TENs) ab. Veranstalter Alan Dove hatte versucht, die Genehmigungen rechtzeitig einzuholen, um den Fans alkoholische Getränke anbieten zu können.
Doch die Behörden blocken ab – vor allem die Polizei. In internen Papieren warnt sie vor chaotischen Zuständen und nennt das Event sogar „lawless“. Ihre Kritik: fehlende Sicherheitskonzepte, mangelnde Kontrolle, unklare Zuständigkeiten. Bei erwarteten Zuschauerzahlen im fünfstelligen Bereich sei das Risiko zu groß.
Volle Ränge, volle Gläser?
Denn klar ist: Der MXGP of Great Britain zieht. Zwischen 7.000 und 10.000 Zuschauer strömen am Wochenende ins legendäre Matterley Basin. Die Strecke zählt zu den anspruchsvollsten im Kalender – technisch fordernd, landschaftlich reizvoll, emotional aufgeladen. Seit Jahren genießt sie Kultstatus unter Fans und Fahrern.
Jetzt steht fest: Auch der Getränkeausschank läuft – mit Auflagen, aber genehmigt. Die Veranstalter atmen auf, doch die späte Entscheidung hinterlässt einen Beigeschmack.
Kritik aus der Kommunalpolitik
Stadtrat Russell Gordon-Smith, zuständig für Alresford und Itchen Valley, zeigt sich irritiert:
„Ich frage mich wirklich, warum diese Lizenz überhaupt erteilt wurde.“
Er kritisiert die mangelnde Transparenz und die kurzfristige Freigabe. Seine Sorge: Wenn Genehmigungen erst auf den letzten Metern durchgewinkt werden, verlieren Prozesse an Glaubwürdigkeit – besonders bei einem Event dieser Größenordnung.
Spannung auf und neben der Strecke
Sportlich liefert das Wochenende ohnehin alle Zutaten für ein Motorsport-Spektakel. In der MX2-Klasse liefern sich Kay de Wolf, Simon Längenfelder und Sacha Coenen ein packendes Duell um die WM-Führung. De Wolf, der zuletzt auf Platz drei fuhr, will in Matterley zurückschlagen.
In der Königsklasse der MXGP kämpfen die Favoriten um wertvolle Punkte – und vielleicht auch um die mentale Vorherrschaft auf dem Weg zum Titel.
Ob nun mit Bierbecher oder ohne: Das Wochenende verspricht Hochspannung. Und einmal mehr zeigt sich, dass die Dramen des Motorsports nicht nur zwischen den Zäunen der Rennstrecke stattfinden – sondern auch dort, wo Genehmigungen, Politik und Leidenschaft aufeinandertreffen.