Herlings äußert sich zum MXoN Team der Niederlande

Jeffrey Herlings beim MXGP of Sweden, bei dem er Zweiter wurde.
Die Niederlande haben ihr Aufgebot für das Motocross of Nations (MXoN) in den USA bekanntgegeben: Glenn Coldenhoff, Kay de Wolf und Calvin Vlaanderen werden Anfang Oktober im Crawfordsville Raceway antreten. Drei starke Namen, die Oranje im Kampf um das Podium vertreten sollen.
„Jedes Mal etwas Besonderes“
Für Routinier Glenn Coldenhoff ist es bereits der 13. Einsatz im Nationaltrikot. „Ich bin sehr stolz, unser Land erneut zu vertreten. Jedes Mal fühlt es sich besonders an und meine Motivation ist unverändert groß“, sagte der 33-Jährige nach der Nominierung.
Auch Kay de Wolf freut sich über seinen vierten Start bei der Motocross-WM der Nationen: „Es ist immer eine Ehre, die Niederlande zu repräsentieren. Zusammen wollen wir ein starkes Ergebnis einfahren.“
Dritter im Bunde ist Calvin Vlaanderen, der in dieser Saison konstant in den Top 10 unterwegs war und in Schweden auf dem Podium landete. „Ich bin unglaublich glücklich und stolz, für TeamNL ausgewählt worden zu sein. In meiner aktuellen Form bin ich überzeugt, eine gute Leistung zeigen zu können“, erklärte der 29-Jährige.
Nationalcoach Barry Forschelen sieht die Auswahl als ausgewogenen Mix: „Wir sind ein echtes Motocross-Land. Die Entscheidung ist jedes Jahr ein Puzzle – abhängig von Form, Gesundheit und Teamkonstellation. Mit diesen Fahrern sind wir sehr zufrieden. Unser Ziel ist klar: ein Podiumsplatz in den USA.“
Herlings reagiert gelassen auf Nicht-Nominierung
Im Fahrerlager und bei internationalen Medien sorgte vor allem ein Name für Diskussionen: Jeffrey Herlings. Der fünffache Weltmeister wurde nicht berücksichtigt, obwohl er 2025 bei seinen Starts trotz seiner Verletzungen mehrfach Siege einfahren konnte.
Bei der Pressekonferenz zum MXGP of Sweden in Uddevalla, den er als Zweiter beendete, nahm Herlings erstmals ausführlich Stellung: „Ja, ich war überrascht – aber nicht geschockt. Calvin und Glenn stehen in der WM vor mir, ich bin Achter und habe mehr Verletzungsrisiko. Da musste eine Entscheidung fallen, und ich respektiere das vollkommen. Ich habe keine Groll gegenüber den Verantwortlichen.“
Herlings zeigte Verständnis und betonte zugleich die sportliche Realität: „Natürlich habe ich mehr Siege und Titel als Calvin, aber das bedeutet nicht automatisch, dass ich aktuell besser bin. Wenn man meine Saison nüchtern betrachtet, ist die Wahl nicht verrückt.“
Der KTM-Pilot wird als Ersatzfahrer bereitstehen: „Falls etwas mit Glenn oder Calvin passiert, springe ich gerne ein. Aber ich hoffe sehr, dass sie gesund bleiben, denn das Team ist stark und kann ein gutes Ergebnis erreichen.“
Sicherheit oder Risiko?
Die Wahl zwischen Vlaanderen und Herlings bleibt damit eine Frage der Strategie. Vlaanderen punktet mit Konstanz, Herlings bringt das Potenzial mit, ein Rennen im Alleingang zu entscheiden – birgt aber auch höhere Risiken.
Blick aufs Podium
Mit Coldenhoff, de Wolf und Vlaanderen reist TeamNL in starker Besetzung in die USA. Doch die Diskussion um Herlings zeigt: Hinter der Nominierung steht mehr als nur eine sportliche Abwägung. Während Favoriten wie die USA und Australien kaum zu schlagen sein dürften, peilt Oranje einen Podestplatz an – und hat mit Herlings im Hintergrund eine hochkarätige Absicherung.