Henry Jacobi – Das Ende des US Trips
Mittlerweile hat es wohl jeder in Deutschland mitbekommen: Henry Jacobi hat sich den Traum erfüllt, in der Pro-Motocross-Serie in den USA an den Start zu gehen. Nach dem gestrigen Lauf in Budds Creek ist das Abenteuer nun offiziell abgeschlossen – und das mit einigen Highlights, die in Erinnerung bleiben werden. Die offizielle Ankündigung machte Jacobi übrigens selbst, in der Trackwalk Show von Benzim, nachdem wir bereits eine Woche zuvor darüber berichtet hatten.
Henry Jacobi erfüllt sich einen Traum
Jacobi’s Teilnahme war keine spontane Entscheidung, sondern das Ergebnis eines lang gehegten Wunsches – und vielleicht auch ein bisschen Unsicherheit darüber, wie lange seine Karriere noch dauern wird. „Ich weiß nicht, wie lange ich noch fahren kann und werde, aber bevor meine Karriere zu Ende ist, möchte ich dort einmal mitgefahren sein. Wir nehmen alles vom Bike mit, was geht, und ich werde dort mit meiner Sarholz-KTM-Karre antreten. Ich werde quasi wie bei einem MX-Masters-Lauf ans Startgatter rollen. Wo ich am Ende lande, weiß ich nicht“, erklärte Jacobi vor seiner Abreise in die USA.
Fans fiebern mit – und Jacobi liefert ab
Die deutsche Motocross-Community hatte Jacobi überwiegend als Kandidaten für eine Top-15-Platzierung auf dem Zettel. Die Spannung war also groß, als der aus Bad Sulza stammende Pilot beim Unadilla National das erste Mal an den Start ging. Im ersten Lauf landete er auf einem respektablen 17. Platz, musste sich jedoch im zweiten Lauf mit einem DNF (Did Not Finish) zufriedengeben – typisch Motocross, immer für eine Überraschung gut!
Budds Creek: Ein Wochenende zum Jubeln
In Budds Creek lief es dafür umso besser. Im ersten Lauf schaffte Jacobi einen sensationellen 10. Platz und hielt als einziger deutscher Fahrer die Fahne hoch, während Ken Roczen sich auf sein letztes 250er-Rennen vorbereitete. Im zweiten Lauf folgte dann leider das Déjà-vu: Nach nur 6 Runden war Schluss – die Tücken der amerikanischen Pisten eben.
Großer Respekt für Jacobi
Trotzdem: Henry Jacobi hat gezeigt, dass er sich nicht verstecken muss. Obwohl er in den Rundenzeiten ein paar Sekunden langsamer als der Meisterschaftsführende Chase Sexton war, beeindruckte er mit Kampfgeist und einer Entschlossenheit, die ihm großen Respekt einbrachte. Die deutsche Motocross-Community kann stolz auf seine Leistung sein.
Jacobi selbst zieht ein positives Fazit: „Unglaublich minimalistische 14 Tage sind zu Ende, danke nochmal wirklich an alle, die mich unterstützt haben – von den 5 Euro bis hin zu meinen besten Sponsoren natürlich. Wir haben etwas geschafft, was sonst so schnell keiner hinbekommt, erst recht nicht aus Deutschland.“
Besonders herzliche Dankesworte richtete der 27-Jährige an seine drei Mitstreiter Christoph Selent, Gerrit Knipprath und Kevin Kirsch, die er liebevoll als „Vollbirnen“ bezeichnete. Ohne dieses Trio wäre der Trip so nicht möglich gewesen – und genau das macht Jacobi und sein Team so sympathisch.
Funfact
Trotz seines 10-37 Ergebnis schrieb Henry Jacobi in Budds Creek Geschichte. Im ersten Rennen war er nach Ken Roczen, erst der zweite deutsche Fahrer der in den Top-10 der 450MX Pro Motocross Serie finishte.