Haiden Deegan und Cooper Webb im Kampf um die Trash-Talk-Krone
Cooper Webb und Haiden Deegan im Kampf um die Trash Talk Krone. / Foto: Yamaha
Was Yamaha als lockeres Frage-Antwort-Spiel brachte, entpuppt sich schnell als kleine Masterclass in subtiler Stichelei. Haiden Deegan und Cooper Webb zeigten, dass man sich im Supercross nicht anschreien muss, um sich gegenseitig zu treffen. Ein Satz reicht. Manchmal sogar ein Wort – in diesem Fall aber eher humorvoll.
Schon in den ersten Minuten der Fragerunde wird klar, wie Haiden Deegan tickt: selbstbewusst, reflektiert – und mit einem feinen Gespür für seine Rolle im Sport. Ob Fans, die sich seine Unterschrift tätowieren lassen, oder die Frage nach Stil und Auftreten – Deegan begegnet all dem mit einer Mischung aus Staunen, Stolz und gesunder Lockerheit.
Tattoos mit seinem Autogramm bezeichnet er als verrückt, aber auch als Ritterschlag. Wer so weit geht, ist für ihn längst mehr als nur Zuschauer. Und wenn es um Mode geht? Da braucht er nicht lange zu überlegen. Deegan weiß, wer er ist – ohne großes Theater, ohne falsche Bescheidenheit.
Social Media – die eigentliche Gefahrenzone
Richtig interessant wurde es bei der Frage nach den Social-Media-Kanälen. Wem würde Deegan sie auf keinen Fall überlassen? Cooper Webb. Nicht aus Misstrauen – sondern aus Vorsicht. Webb scheint ein stilles Archiv zu besitzen. Bilder. Videos. Momente, die besser privat bleiben sollten.
Als Webb später dieselbe Frage bekommt, dreht er den Spieß ohne Zögern um. Seine Antwort: Haiden Deegan. Begründung? Er könnte „Mist posten“. Kurz. Trocken. Effektiv. Zwei Antworten, ein gemeinsamer Nenner: Social Media ist gefährlicher als jedes Whoop-Segment.
Trash Talk mit Handbremse
Beim Thema Trash Talk sehen sich beide ganz oben. Deegan nennt sich selbst – und Webb. Webb bestätigt das Duell, setzt aber noch einen drauf: Die Jungen versuchen es, aber sie sind noch nicht ganz so weit. Kein echter Diss, eher ein erfahrener und zugleich humorvoller Seitenhieb.
Deegan wiederum stellt klar: Trash Talk ja, aber bitte gezielt. Nicht laut, nicht dauernd. Webb liefert später den Humor-Moment der Fragerunde. Wenn jemand schreit, dann lieber Bobby. Denn wenn Brad schreit, weißt du: Du hast wirklich Mist gebaut. Bobby schreit einfach so.
Ein Satz, der bei Insidern sofort sitzt. Denn Bobby Reagan und Brad Hoffman sind die Schlüsselfiguren hinter dem Erfolg von Monster Energy Yamaha Star Racing. Reagan ist Gründer und Besitzer des Teams, Hoffman der Mann für Struktur, Technik und sportliche Linie. Der eine Emotion, der andere Kontrolle – und beide der Maßstab, an dem sich Fahrer messen lassen müssen.
Respekt statt Rosenkrieg
Am Ende bleibt kein Drama. Kein künstlicher Konflikt. Sondern genau das, was echten Fans gefällt: zwei Fahrer, die sich kennen, respektieren – und wissen, wo sie den anderen mit einem Satz, humorvoll, treffen können.
