Glenn Coldenhoff: Karriere-Bestleistung – und doch ungewisse Zukunft

Glenn Coldenhoff holte auf der Fantic dieses Jahr mehrere Holeshots.
Die Saison 2025 war für Glenn Coldenhoff sportlich ein Höhepunkt. Zehn Jahre nach seinem Debüt in der Motocross-Weltmeisterschaft fuhr der Niederländer die wohl stärkste Saison seiner Karriere und belegte in der MXGP-Gesamtwertung Rang drei. Doch während die sportliche Formkurve nach oben zeigte, ist seine Zukunft so unklar wie selten zuvor.
„Es sieht so aus, als würde ich nicht weitermachen“
Im Rahmen des Saisonfinales in Australien sprach Coldenhoff ungewöhnlich offen über seine Situation: „Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich im nächsten Jahr noch dabei sein werde. Dieses Jahr war meine zehnte Saison in der MXGP, und es sieht so aus, als würde ich nicht weitermachen.“
Der 34-Jährige bestätigte, dass er aktuell an einer Lösung für die US-Outdoor-Saison arbeitet. Fix ist jedoch noch nichts: „Vielleicht weiß ich in zwei Wochen mehr. Bis jetzt gibt es noch keine endgültige Entscheidung.“
Beste Saison der Karriere – und dennoch ohne Plan
Umso erstaunlicher: Coldenhoff blickt auf ein sportlich überragendes Jahr zurück. Mit konstanten Leistungen und Podiumsplätzen sicherte er sich Platz drei in der Weltmeisterschaft – das beste Ergebnis seiner Laufbahn.
„Natürlich ist es verrückt: Ich habe meine beste Saison überhaupt gefahren, bin Dritter in der Weltmeisterschaft geworden – und trotzdem habe ich noch keinen Plan für 2026. Wenn das mein letztes Jahr war, dann kann ich zumindest mit Stolz zurückblicken. Ich hatte eine unglaubliche Saison, vielleicht die beste meiner Karriere.“
MXoN: Noch einmal im Fokus?
In zwei Wochen steht für Coldenhoff noch das Motocross of Nations in den USA auf dem Programm. Ob es sein letzter großer Auftritt im internationalen Motocross wird, ist ungewiss. Sicher ist: Der Niederländer wird dort noch einmal alles geben – mit dem Selbstvertrauen einer Saison, in der er bewiesen hat, dass er auch nach zehn Jahren zur Weltspitze gehört.
Ein Blick zurück: Ein Jahrzehnt auf höchstem Niveau
Coldenhoff hat in seiner Karriere mehrfach bewiesen, dass er zur absoluten Weltklasse gehört. 2013 feierte er seinen ersten GP-Sieg in der MX2 in Matterley Basin, zwei Jahre später folgte der Wechsel in die Königsklasse MXGP. Besonders in Erinnerung bleiben seine Auftritte beim Motocross of Nations, wo er als fester Bestandteil des niederländischen Teams mehrfach über sich hinauswuchs. Legendär: sein Doppelsieg in Assen 2019, der die Niederlande zum Heimsieg führte.
Insgesamt sammelte „The Hoff“ mehrere Grand-Prix-Siege und Podiumsplätze und erarbeitete sich den Ruf eines Fahrers, der gerade bei großen Events zur Höchstform aufläuft. Seine Mischung aus Erfahrung, Konstanz und Teamgeist machte ihn zu einem der respektiertesten Fahrer im Fahrerlager.
Glenn Coldenhoff steht 2025 sinnbildlich für die Kontraste im Motocross: sportlich auf dem Zenit, karrieretechnisch vor einem ungewissen Kapitel. Ob er im kommenden Jahr tatsächlich noch einmal antritt oder sich neuen Herausforderungen stellt – sein Platz in der Geschichte des niederländischen Motocross ist ihm längst sicher.