Glenn Coldenhoff – Geht er nach Brasilien?

Glenn Coldenhoff könnte 2026 in Brasilien fahren

Glenn Coldenhoff könnte 2026 in Brasilien fahren

Die brasilianische Motocross-Meisterschaft könnte bald einen echten Knaller verpflichten: Glenn Coldenhoff, im Jahr 2025 noch Gesamt-Dritter der MXGP-Weltmeisterschaft, steht offenbar kurz vor einem Wechsel nach Südamerika. Der 33-jährige Niederländer, der für 2026 kein offizielles Team mehr im Grand-Prix-Zirkus gefunden hat, wird mittlerweile mit einem Engagement bei Honda oder Yamaha Brasil in Verbindung gebracht. Denn nach dem Aus beim Fantic Factory Team scheint sich nun eine neue Tür aufzutun.

Von der Grand-Prix-Spitze zur Lateinamerika-Challange

Coldenhoffs wiederholte Spitzenleistungen – zuletzt der dritte Platz im MXGP-Ranking – machen deutlich: Er hätte gute Aussichten auf einem Factory-Ride in Europa gehabt. Und doch: „Wenn dir Angebote aus Brasilien vorliegen mit sechsstelligen Summen, dann ist das eine ernsthafte Alternative“, bringt es der Greg Aranda auf den Punkt. In einem Interview erklärte er, dass Fahrer dort Summen von 100.000 US-$ bis 150.000 US-$ für nur acht Rennen angeboten bekommen haben. Diese Größenordnung wird in Europa kaum erreicht.

Die Hintergründe: In Brasilien wird dem Motocross-Sport ein enorm hoher Stellenwert beigemessen. Es gibt ein großes Publikum, starke Marken und Factory-Teams aus der ganzen Welt. Für den Piloten gibt es eine Entlohnung, die durchaus mit europäischen Werkverträgen mithalten kann.

Warum Brasilien? Ganz einfach: Das Geld passt

Für Europa gilt: Wer nicht unter den absoluten Spitzenfahrern fährt, hat es schwer, langfristig davon zu leben. Laut Schätzungen bewegen sich Werkspiloten in der MXGP-Welt in Jahresgehältern um ca. 400.000 Euro oder mehr. In Brasilien hingegen gilt: Selbst gute Piloten erhalten feste Verträge, gelebte Professionalisierung. Es gibt dort deutlich weniger Wettbewerb um die wenigen Plätze als in Europa.

Ein wachsender Trend: Internationale Piloten wie Stephen Rubini, Jeremy Van Horebeek oder eben Coldenhoff orientieren sich nach Südamerika. Rubini etwa ist bereits brasilianischer MX1-Meister geworden.

Chancen & Risiken – Neustart mit Hinblick auf den Markt

Für Coldenhoff bietet der Schritt nach Brasilien also nicht nur eine Option, sondern eine Chance: Revisiting seine Karriere, vielleicht mit weniger Druck, aber mit besseren Konditionen. Und er würde ein weiteres Beispiel dafür, dass sich das Motocross-Szenario weltweit verschiebt.

Risiken gibt es allerdings: Konkurrenz vor Ort sowie klimatische und logistische Herausforderungen. Auch die Frage, ob man dort sportlich das bringt, was man sich vorgenommen hat, bleibt offen. Aber: Wenn das Angebot stimmt und die Rahmenbedingungen passen – warum nicht?

Wenn Glenn Coldenhoff tatsächlich nach Brasilien wechselt, dann ist das kein Abschied, sondern eine strategische Wahl. Er wechselt weg von einem überfüllten europäischen Markt hin zu einer Serie, die ihm vermutlich mehr Geld für weniger Rennen bietet. Für ihn könnte 2026 ein neues Kapitel werden – mit besseren Konditionen, neuen Gegnern, aber bekanntem Anspruch: Spitzenleistung liefern.