Glenn Coldenhoff: Allein gegen die Yamaha Elite

Glenn Coldenhoff feierte beim MXGP of the Netherlands Rang 3.
Glenn Coldenhoff hat beim Grand Prix in Arnheim für ein Ausrufezeichen gesorgt. Vor heimischem Publikum fuhr der 34-Jährige auf das Podium und unterstrich damit seine starke Form in der Saison 2025. Für ihn war es bereits der sechste Podiumsplatz des Jahres – und zugleich ein Fingerzeig im Marken-Duell zwischen Fantic und Yamaha.
Heimrennen als besonderer Moment
Lange hatte Coldenhoff darauf gewartet, bei einem Heim-GP auch das Ergebnis einzufahren, das seiner Leistung gerecht wird. „Endlich hat alles gepasst – und das ausgerechnet hier in den Niederlanden“, zeigte er sich nach dem Rennen erleichtert. Entscheidend waren seine Starts: Gleich mehrfach setzte er sich in Arnheim perfekt durch und verschaffte sich damit die nötige Ausgangslage. „Von vorne ins Rennen zu gehen, nimmt viel Druck raus“, so Coldenhoff.
Sechs Podien für Fantic – Yamaha im Schatten
Mit seinen konstanten Ergebnissen ist Coldenhoff derzeit der stärkste Fantic-Pilot. Besonders in Sardinien und im spanischen Cozar, wo er jeweils Zweiter wurde, stellte er sein Potenzial unter Beweis. Insgesamt kommt er nun auf sechs Podien – mehr, als die komplette Yamaha-Werksmannschaft bislang erreicht hat.
Die Yamaha-Bilanz: Maxime Renaux, Calvin Vlaanderen und Jago Geerts fuhren zusammen lediglich vier Mal in die Top-3. Renaux feierte zwar den Sieg beim Auftakt in Argentinien, Vlaanderen holte drei dritte Plätze, jedoch blieb Geerts ein Podium bislang verwehrt. Damit steht Coldenhoff allein besser da als Yamahas Factory-Trio zusammen.
Konstrukteurswertung: nur 19 Punkte trennen Yamaha und Fantic
Auch in der Herstellerwertung ist das Bild eng: Yamaha belegt mit 693 Punkten Platz fünf, Fantic folgt mit 674 Zählern knapp dahinter auf Rang sechs. Der Rückstand beträgt lediglich 19 Punkte – ein Wert, der zeigt, wie sehr Coldenhoffs Konstanz das junge Fantic-Projekt trägt.
Zukunftsfrage: Fantic oder Ducati?
Trotz der sportlichen Erfolge könnte Coldenhoff schon bald vor einer schwierigen Entscheidung stehen. Hintergrund sind die anhaltenden Gerüchte um das von Louis Vosters geführte Team. Es heißt, Vosters könnte nach zwei erfolgreichen Jahren zwar Italien treu bleiben, aber von Fantic zu Ducati wechseln. Eine Entscheidung, die ihm offenbar Bauchschmerzen bereitet: Ob das an den bislang noch fehlenden Ergebnissen der „Roten“ liegt oder daran, dass Coldenhoff Fantic treu bleiben möchte, ist offen. Fakt ist: Die Diskussion um seine Zukunft sorgt bereits jetzt für Spannung im Fahrerlager.
Starke Saison – unklare Perspektive
Glenn Coldenhoff beweist in dieser Saison, dass er für Fantic unverzichtbar ist – und dass die Italiener im direkten Vergleich mit Yamaha längst ernst genommen werden müssen. Sechs Podien, nur 19 Punkte Rückstand in der Herstellerwertung und ein starkes Heim-Podium in Arnheim sprechen eine deutliche Sprache. Gleichzeitig wächst aber die Ungewissheit: Bleibt Coldenhoff Fantic erhalten oder wagt er mit Ducati den nächsten Schritt? Für den Moment aber zählt nur das Hier und Jetzt – und da fährt der Niederländer in bestechender Form.