Giuseppe Luongo spricht über die Zukunft, das MXoN und Fly-Away-Rennen
Die MXGP-Saison 2024 war geprägt von packenden Rennen und dramatischen Wendungen. Kein Wunder, dass Giuseppe Luongo, Präsident von Infront Moto Racing, die Saison in den höchsten Tönen lobt. Im Interview mit Geoff Meyer, einem Journalisten-Kollegen, sprach Luongo über die Höhen und Tiefen eines Jahres, die Zukunft des Sports, das MXoN und die teilweise unbeliebten Fly-Away-Rennen.
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Fly-Away-Rennen: Mehr als nur eine Weltreise
Politische Umwälzungen in Argentinien, Wahlen in Indonesien und sogar ein Taifun in China – die Saison war kein Zuckerschlecken. Aber wie Giuseppe Luongo im Interview betont, haben alle Beteiligten diese Hürden erfolgreich gemeistert. Dabei bieten die Fly-Away-Rennen nicht nur atemberaubende Rennen auf fremden Böden, sondern sind auch eine Art Motorsport-Klassenfahrt: Die Teams kommen sich näher, die Organisatoren profitieren von der weltweiten TV-Berichterstattung und neue Fans auf der ganzen Welt lernen den Sport kennen. Auch wenn hier und da weniger Zuschauer vor Ort waren, machen die TV-Quoten das, laut Luongo, locker wett. Besonders in Märkten wie China, Indonesien und Argentinien spielt die Fernsehübertragung eine Schlüsselrolle für das Wachstum des Sports.
Motocross der Nationen 2025: Die USA im Fokus
Ein weiteres Highlight der kommenden Saison wird das Motocross der Nationen (MXoN) 2025 in den USA. Luongo zeigt sich besonders gespannt auf das große Kräftemessen zwischen den Stars der Szene, darunter Prado, Herlings, Gajser und die Lawrence-Brüder. Die Austragungsorte für die nächsten fünf Jahre stehen bereits fest – Spoiler: Die USA wird dabei öfter Gastgeber sein. Auch Australien kehrt zurück in den MXGP-Kalender und wird als wichtiger Offroad-Markt wieder stärker eingebunden.
In den letzten Wochen gab es einige spannende Gerüchte rund um die Austragung des Motocross der Nationen (MXoN), und eine der interessantesten Meldungen betrifft die Strecke in Teutschenthal. Der Verein des in Sachsen-Anhalt gelegenen Talkessel hat sich offenbar um das Privileg beworben, das MXoN in den kommenden Jahren auszurichten.
Die Möglichkeit, dass Teutschenthal, bekannt für seine hervorragende Infrastruktur und leidenschaftlichen Fans, Gastgeber dieses prestigeträchtigen Events werden könnte, sorgt bereits für Aufregung. Jedoch ist bislang unklar, ob und wann die Strecke tatsächlich den Zuschlag erhält.
Kritik aus den USA? Kein Problem!
Natürlich gab es wie immer auch kritische Stimmen – diesmal aus den USA. Einige Medien mokierten sich über die Teamzusammenstellung der Amerikaner für das MXoN. Luongo nimmt’s gelassen: „In einer demokratischen Welt hat jeder das Recht auf Kritik. Aber mal ehrlich, das MXoN ist das größte Offroad-Event der Welt, und die Zahlen sprechen für sich.“ Die Begeisterung der Fans und die umfassende Medienpräsenz zeigen, dass das Format funktioniert – da ist der ein oder andere kritische Kommentar nur das Salz in der Suppe.
Zurück in die Zukunft: Nostalgie und Fortschritt im Motocross
Luongo versteht, dass einige Fans den Charme der 1980er und 90er Jahre vermissen, als man noch mit Wurst und Bier am Streckenrand stand und die Fahrer zum Anfassen nah waren. Aber, so sagt er, die Welt hat sich verändert – und der Sport musste mitziehen. Die Sicherheit der Fahrer steht heute an erster Stelle, und die Professionalisierung hat dazu geführt, dass Motocross eine größere Reichweite und höhere Gehälter (die von den Teams gezahlt werden, Anm. d. Redaktion) für die Fahrer bedeutet. Dennoch versucht man, die Wurzeln des Sports zu bewahren, mit offenen Fahrerlager und dem klassischen Rennformat.
Motocross: Ein Sport auf globalem Erfolgskurs
Luongo blickt optimistisch in die Zukunft. Für ihn ist Motocross nicht nur ein regionaler Zeitvertreib, sondern ein globaler Sport, der weiter wachsen wird. Sein Team bei Infront Moto Racing setzt alles daran, diesen Kurs fortzusetzen. Denn eines ist klar: Motocross hat noch immer das Zeug, weltweit zu den Top-Sportarten zu gehören!