Gaëtan Valente – FPV Drohnenpilot der MXGP
Die Übertragungen der Motocross-Weltmeisterschaft haben in dieser Saison durch neue coole Kameraperspektiven aus der Luft neue Maßstäbe gesetzt. Verantwortlich dafür ist Gaëtan Valente, ein talentierter FPV-Drohnenpilot, der mit spektakulären Livebildern für Aufsehen sorgt. Weil wir auch gerne Leute aus dem Umfeld interviewen, wollten wir unbedingt mehr über den jungen Schweizer und seine Leidenschaft erfahren.
1. Hi Gaëtan, wir vermuten, dass du noch nie ein Interview bei der MXGP gegeben hast. Stell dich bitte kurz vor und erkläre, warum wir dich interviewen.
Zunächst möchte ich mich bedanken, dass ihr euch für unsere Arbeit bei der MXGP interessiert. Mein Name ist Gaëtan Valente, ich bin 33 Jahre alt und komme aus Genf in der Schweiz. Ich bin der FPV-Drohnenpilot für Infront Moto Racing.
In meiner Freizeit verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie, schaue Sport, japanische Animes und Filme. Außerdem lese ich Bücher und Mangas, spiele Videospiele und fliege natürlich Renn-Drohnen.“
2. Seit dieser Saison sehen wir bei den MXGP-Übertragungen komplett neue, spektakuläre Perspektiven. Wie wird man Drohnenpilot? Welche Fähigkeiten braucht man, und wie bist du zu diesem außergewöhnlichen Job gekommen?
Ich habe 2018 angefangen, Drohnen zu fliegen. Mein Vater hat mir eine kleine FPV-Drohne geschenkt, und ich habe mich sofort in diesen Sport verliebt, weil ich schon immer davon geträumt habe, zu fliegen.
Die Hauptfähigkeiten, die man für FPV-Drohnen braucht, sind Konzentration und die Beherrschung der Steuerung. Außerdem ist es von Vorteil, Grundkenntnisse im Bau, in der Konfiguration und in der Reparatur von Drohnen zu haben.
Ich habe diese Traumstelle durch Infront Moto Racing bekommen, die in diesem Jahr Tests durchgeführt haben, um neue Perspektiven für die Live-Übertragungen zu entwickeln. Die Ergebnisse scheinen positiv gewesen zu sein, denn ich werde auch in der Saison 2025 dabei sein.
3. Das Thema traditioneller Sport und E-Sport wird oft diskutiert. In deinem Berufsfeld verschwimmen die Grenzen. Wie stehst du zu dieser Diskussion?
Ich verstehe die Diskussion darüber, was Sport oder E-Sport ausmacht, aber ich denke, das ist letztlich nicht so wichtig.
Jeder Sport ist unterschiedlich und stellt verschiedene körperliche Anforderungen, aber das mindert nicht den Verdienst eines Athleten. Auch Spitzensportler im E-Sport trainieren körperlich, weil Konzentration den Körper stark fordert. Sie investieren unzählige Stunden in ihr Training, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Am Ende zählt der positive Wettkampfgeist und das Gemeinschaftsgefühl, das um eine gemeinsame Leidenschaft entsteht.
4. Mit deiner Drohne bist du manchmal extrem nah an den Fahrern. Wurdest du jemals getroffen oder hast einen Fahrer oder ein Banner berührt?
Nein, ich habe noch nie einen Fahrer oder ein Banner berührt. Sicherheit hat immer Vorrang – erst danach kommt der perfekte Shot.
5. Ich stelle mir vor, es ist surreal, mitten in einem spannenden Rennen in der ersten Reihe zu sitzen. Wie nimmst du das wahr? Wie fühlt es sich an, so nah dran zu sein?
Ich fühle mich sehr glücklich, die besten Fahrer der Welt aus nächster Nähe bei ihren spannenden Kämpfen begleiten zu können. Während des Rennens bin ich voll auf die Parameter konzentriert, um niemanden zu stören und großartige Aufnahmen zu machen.
Aber sobald das Rennen vorbei ist und ich meine Brille abnehme, denke ich: „Wow, das war unglaublich!“ Beim Fliegen fühlt es sich an, als wäre ich selbst Teil des Rennens.
6. Alles sieht immer leicht aus, wenn man es beherrscht. Welche Herausforderungen musst du noch bewältigen? Stürme oder Regen?
Bei Regen, Stürmen und starkem Wind stößt die Drohne an ihre Grenzen – da kann ich nicht viel machen. Meine Herausforderung ist es, meine Flugfähigkeiten zu verbessern, um immer sanfter und besseres Filmmaterial aufzunehmen.
7. Hast du einen Hintergrund im Motocross?
Ich habe mit vier Jahren mit Motocross angefangen und jedes Jahr an verschiedenen Rennen in der Schweiz teilgenommen, dazu auch an einigen in Belgien und Frankreich. Allerdings war mein Niveau nicht besonders hoch – mein jüngerer Bruder war der Schnellere! Ich habe mit 15 aufgehört, als ich meine Ausbildung zum Automechaniker begann.
8. Was war dein Highlight der Saison? Du kannst alles einbeziehen, von Reisen bis Renn-Action.
Ehrlich gesagt war dieses Jahr für mich auf so vielen Ebenen unglaublich. Jedes Wochenende in ein neues Land zu reisen, fühlte sich surreal an.
Am besten fühlte ich mich beim Fliegen in Loket und Arnheim. Und ich habe die Motocross of Nations besonders genossen. Die Atmosphäre war fantastisch, die Strecke ein Traum, und das Fahrerfeld war einfach beeindruckend!
Vielen Dank für dein Einblick! Wir freuen uns schon auf die kommende Saison und deine spektakulären Blickwinkel! Wenn ihr die Arbeit von Gaëtan Valente live erleben wollt, holt euch das Jahres-Abo der MXGP Saison 2025.