FRHPhe-02: Zwei Neue auf der Liste – Bell und Alpinestars

Auch Bell schafft die FRHPhe-02 Helmnorm, die ab 2026 in der Motocross Weltmeisterschaft binden ist.

Auch Bell schafft die FRHPhe-02 Helmnorm, die ab 2026 in der Motocross Weltmeisterschaft bindend ist. / Foto: Ralph Marzahn

Ende September berichteten wir, dass bislang nur LS2 und 6D die strengen Anforderungen der neuen FIM-Helmnorm FRHPhe-02 erfüllen. Jetzt, nur wenige Wochen später, hat sich das Bild leicht verändert – wenn auch langsamer, als viele erwartet hätten.

Mit Bell und Alpinestars haben zwei weitere große Hersteller die FIM-Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen. Damit steigt die Zahl der offiziell zugelassenen Marken von zwei auf vier. Ein Schritt in die richtige Richtung – aber der Weg zur flächendeckenden Umsetzung bleibt steinig.

Neue Namen auf der Homologationsliste

Während LS2 und 6D bereits seit Monaten als Vorreiter gelten und ihre Modelle in MXGP- und EMX-Teams im Einsatz sind, haben Bell und Alpinestars nun nachgezogen.

  • Bell bringt den Moto-10 GP als FRHPhe-02-Version auf den Markt – eine überarbeitete Variante des bekannten Flaggschiffhelms, erkennbar am FIM-Label auf dem Kinnriemen.
  • Alpinestars hat den S-M10 technisch angepasst und durch die Tests gebracht. Laut FIM-Dokumentation wurde die Homologation für mehrere Größenvarianten erteilt.

Beide Helme haben sämtliche neuen Prüfungen bestanden, die das FIM-Homologationsprogramm FRHPhe-02vorschreibt – darunter Schrägaufpralltests, Rotationsmessungen und die Bewertung nach dem Skull Fracture Criterion (SFC).

Langsame Bewegung trotz nahender Deadline

Damit wächst die Liste der freigegebenen Hersteller zwar, doch das große Aufholen bleibt bislang aus. Noch immer arbeiten Marken wie AirohFoxLeatt oder O’Neal an ihren Freigaben – und der Stichtag 1. Januar 2026 rückt unaufhaltsam näher.

Ab dann dürfen in allen FIM-Offroad-Serien – also in der MXGPEnduroGP und Cross-Country-Weltmeisterschaft – nur noch Helme mit FRHPhe-02-Zulassung eingesetzt werden. Die neuen Standards sind deutlich anspruchsvoller als bisherige Normen wie ECE 22-06 oder Snell M2020 und lassen sich nicht einfach in bestehende Modelle integrieren.

Drei Jahre nach der Ankündigung – und erst vier Hersteller bereit

Fast drei Jahre nach Einführung der zweiten Phase des FIM Racing Homologation Programme for Helmets ist die Bilanz damit überschaubar: Nur vier Hersteller weltweit erfüllen aktuell die Norm. Das zeigt, wie aufwendig die Umstellung ist – aber auch, wie ernst die FIM es mit dem Thema Sicherheit meint.

Die neue Testreihe simuliert realistische Offroad-Szenarien mit schrägen Einschlägen, punktuellen Belastungen und rotationsbedingten Kräften, die in bisherigen Prüfverfahren kaum berücksichtigt wurden. Ziel ist es, das Verletzungsrisiko bei typischen Motocross- und Enduro-Stürzen deutlich zu reduzieren.

Noch viel zu tun bis 2026

Mit Bell und Alpinestars wächst die Liste der zugelassenen Hersteller – aber langsam. Fahrer, Teams und Händler müssen aufmerksam bleiben, denn die Auswahl bleibt gering. Während die Entwicklung auf Hochtouren läuft, ist klar: Der Countdown läuft weiter. Wer ab Januar 2026 am Startgatter stehen will, braucht nicht nur die richtige Linie – sondern vor allem den richtigen Helm.