Fantic MXGP 2026: Ein Neustart mit Klarheit und Plan

Brent van Doninck und Alberto sind nun auch offiziell die lang erwarteten Fantic MXGP Piloten.

Brent van Doninck und Alberto sind nun auch offiziell die lang erwarteten Fantic MXGP Piloten. / Foto: Fantic

In der GP-Szene war es längst mehr als ein Gerücht – es war ein offenes Geheimnis. Der Zusammenschluss zwischen Fantic und JM Racing kündigte sich seit Monaten an. Jetzt ist er offiziell: Ab 2026 übernimmt die erfahrene Struktur von Jacky Martens das komplette MXGP-Werksteam von Fantic.

Mit Alberto Forato und Brent Van Doninck verpflichtet Fantic gleichzeitig zwei Fahrer, die sportlich wie charakterlich zu dieser neuen Ausrichtung passen. Beide bringen Speed, Routine und Entwicklungspotenzial mit – und beide profitieren von der technikorientierten Arbeitsweise, für die Martens seit Jahren steht.

Ein Schritt, der weniger überrascht – und mehr beeindruckt

Fantic blickt auf eine starke 2025er Saison zurück: mehrere Podien, ein Laufsieg, Rang drei in der Gesamtwertung. Anstatt das Momentum zu verwalten, stellt Fantic das Projekt nun breiter, strategischer und erfahrener auf.

JM Racing bringt genau das mit, was ein Werksteam in der MXGP braucht: klare Strukturen, jahrzehntelange Erfahrung und ein technisches Verständnis, das nicht bei der Oberfläche endet. Martens war nie ein Teamchef, der nur verwaltet – er entwickelt, optimiert und führt.

Für Fantic ist dieser Schritt also weniger ein Neuanfang, sondern eine logische Evolution.

Alberto Forato: Perfektes Timing für einen italienischen Neustart

Für Alberto Forato kommt der Wechsel genau zum richtigen Zeitpunkt. Nach einem Jahr, das mehr Verletzungsmanagement als Rennalltag war, ist er wieder voll im Aufbau. Körperlich stabil, mental bereit – und hochmotiviert, sein tatsächliches Leistungsniveau wieder abzurufen.

Dass Forato als Italiener zu einer italienischen Marke wechselt, die ebenfalls in seiner Heimatregion verwurzelt ist, passt nicht nur symbolisch. Es schafft ein Umfeld, das familiär wirkt, aber professionell arbeitet – eine Kombination, die Forato in dieser Phase seiner Karriere extrem zugutekommt.

Er ist kein Risiko-Transfer. Er ist ein Fahrer, der – gesund – jederzeit um Top-Platzierungen kämpfen kann.

Brent Van Doninck: Der eingespielte Teil des Projekts

Brent Van Doninck bringt die andere Hälfte des Fundaments: Stabilität und Eingespieltheit. Seit drei Jahren fährt er bereits unter Martens, kennt Abläufe, Struktur, Mentalität – und genau das macht ihn für Fantic so wertvoll.

2026 wird sein erster echter Factory Ride in der Königsklasse. Ein Schritt, der ihn nicht unter Druck setzt, sondern eher zu seiner natürlichen Form führen dürfte.

Die ersten Tests auf der Fantic XXF 450 liefen bereits vielversprechend. Van Doninck ist fit, das Vertrauen ins Bike wächst – und für einen Fahrer, der zuletzt oft vom Verletzungspech gebremst wurde, ist genau das entscheidend.

Das Projekt Fantic 2026: Weniger Show, mehr Substanz

Man merkt schnell: Fantic möchte 2026 nicht mit großen Worten, sondern mit klaren Strukturen punkten. Ein erfahrener Teamchef. Ein eingespieltes Top-Team. Zwei Fahrer mit Substanz statt PowerPoint-Potenzial.

Fantic baut ein Werksteam, das langfristig funktionieren soll – nicht eines, das nur auf Schlagzeilen aus ist. Die enge Zusammenarbeit zwischen Team und R&D ist dabei der Schlüssel: Das Motorrad weiterentwickeln, Feedback in echte Verbesserungen umsetzen und eine Basis schaffen, die 2026 und darüber hinaus trägt.

Ein Projekt, das nicht experimentiert – sondern gezielt aufbaut

Fantic hat für 2026 nicht das Rad neu erfunden – aber die Struktur dahinter konsequent weiterentwickelt. Mit Martens’ Erfahrung und dem Duo Forato/Van Doninck entsteht ein Paket, das solide, professionell und langfristig ausgelegt ist.

Das MXGP-Projekt wirkt dadurch weniger wie ein radikaler Umbruch – und mehr wie eine sorgfältige Justierung in die Richtung, in die sich Fantic ohnehin bewegen wollte.

Fantic meint es ernst.
Und 2026 dürfte zeigen, wie weit dieses Konzept tatsächlich tragen kann.