Enduro vs. Motocross – Wer bekommt mehr?

Grand Prix Sieger Maxime Renaux ging bei der Auftaktrunde der Motocross Weltmeisterschaft in Argentinien leer aus.
Geld regiert die Welt – und natürlich auch den Motorradsport. Nachdem wir uns bereits mehrfach mit den satten Preisgeldern im Supercross beschäftigt haben, nehmen wir uns heute zwei andere Disziplinen vor: Motocross und Enduro. Wer verdient hier mehr? Und lohnt sich die Schlammschlacht im Wald finanziell mehr als das hart umkämpfte Duell auf der Crossstrecke?
Aber wir gehen nicht kleckern, sondern klotzen: Statt eines gewöhnlichen Hobbyrennens an einem verregneten Sonntag vergleichen wir direkt die Weltmeisterschaften beider Sportarten. Denn wenn es ums große Geld geht, dann doch bitte auf dem höchsten Level. Also, aufgesessen und los geht’s mit dem großen Preisgeld-Check.
Weltmeisterschaft vs. Weltmeisterschaft – Zahlen auf dem Prüfstand
Wir haben uns die offiziellen Zahlen der FIM Motocross-Weltmeisterschaft (MXGP) sowie der SuperEnduro-WM angeschaut, die am kommenden Wochenende in Frankreich ihr großes Finale feiert. Während die MXGP-Saison gerade erst gestartet ist, haben die SuperEnduro-Piloten bereits einige Runden hinter sich – und dabei ordentlich Preisgeld kassiert.
Einer, der besonders gut abgeschnitten hat, ist Billy Bolt. Der frisch gekrönte SuperEnduro-Weltmeister der Saison 2025 stand in den bisherigen sechs Runden jedes Mal ganz oben auf dem Podium und sicherte sich jeweils 3.000 Euro Preisgeld. In Summe bedeutet das 18.000 Euro – ein durchaus stattlicher Betrag für eine kompakte Rennserie, auch wenn man von einer Weltmeisterschaft mehr erwartet hätte.
Und wie sieht es bei der Motocross-WM aus?
Ganz anders läuft es in der prestigeträchtigen MXGP. Wer glaubt, dass auch hier die Sieger fette Schecks mit nach Hause nehmen, irrt. Maxime Renaux, der Gewinner des Saisonauftakts in Córdoba, Argentinien, musste das Land ohne einen einzigen Cent Preisgeld verlassen. Denn in der Motocross-Weltmeisterschaft gibt es offiziell kein Preisgeld von Promoter Infront – die Fahrer gehen leer aus. CEO Davide Luongo hat da sein e ganz eigene Meinung: Seiner Meinung nach verdienen Spitzenpiloten auch ohne Preisgelder gut, einige haben sogar Millionenverträge.
Und so wird bei der SuperEnduro-WM ausgezahlt
In der SuperEnduro-WM gibt es für die Top 10 hingegen direkte Preisgelder:
1. Platz: 3.000 €
2. Platz: 2.400 €
3. Platz: 1.900 €
4. Platz: 1.700 €
5. Platz: 1.300 €
6. Platz: 1.100 €
7. Platz: 800 €
8. Platz: 700 €
9. Platz: 600 €
10. Platz: 500 €
Enduro-Fahrer kassieren – MXGP-Fahrer kämpfen um Verträge
Während Motocross-Piloten auf Gehälter, Sponsorenverträge und Bonuszahlungen ihrer Teams angewiesen sind, gibt es in der SuperEnduro-WM für gute Platzierungen direkt Geld, wenn diese auch nur einen Teil der Kosten decken. Kein Wunder, dass sich einige Fahrer überlegen, in andere Disziplinen zu wechseln, wie z.B. Jeremy Sydow, der bereits mehrfach zugab, dass Enduro fahren für ihn lukrativer sei.
Obwohl die MXGP sportlich auf höchstem Niveau stattfindet, bleibt eine Frage: Sollte eine der prestigeträchtigsten Motorradrennserien der Welt ihre Athleten nicht auch finanziell besser entlohnen?