Eli Tomac bringt die Seilzugkupplung zurück

Eli Tomac mit Kabelzugkupplung an der KTM

Eli Tomac mit Kabelzugkupplung an der KTM

Eli Tomac sorgt schon vor dem ersten Rennen der SMX-Saison 2026 für Gesprächsstoff. Der Neuzugang im Red Bull KTM Factory Racing Team wird seine KTM 450 SX-F FACTORY EDITION mit einer klassischen Seilzugkupplung fahren – einem Bauteil, das KTM vor rund 25 Jahren eigentlich aus dem Offroad-Sport verbannt hat.

Ein Stück Vergangenheit lebt wieder auf

Seit Anfang der 2000er-Jahre setzt KTM fast ausschließlich auf hydraulische Kupplungen. Sie gelten als präziser, wartungsärmer und sind längst zum technischen Standard im Motocross geworden. Auch andere Hersteller sind diesem Weg gefolgt. Dass nun ausgerechnet Tomac wieder mit einer mechanischen Kupplung mit Zug fährt, ist daher etwas Besonderes – und zeigt, wie stark KTM auf die individuellen Wünsche seines neuen Topfahrers eingeht.

Tomac erklärt seine Entscheidung ganz klar: „Ich bevorzuge die „Cable Clutch“ wegen des Schleifpunktes – also, wie fein ich sie am Gatter dosieren kann“, sagt der 32-Jährige. „Gerade beim Supercross, bei einem Seat Bounce oder bei Sprüngen, habe ich fast immer einen Finger an der Kupplung. Damit kann ich das Motorrad einfach besser kontrollieren.“

Maßarbeit für den neuen Star

Damit das alte System perfekt ins moderne Werksmotorrad passt, musste die Technikabteilung in Murrieta ordentlich tüfteln. Kupplungshebel, Armatur und die Bowdenzugaufnahme und Nehmerzylinder wurden neu konstruiert und angepasst, damit alles zuverlässig funktioniert.

Für Tomac war das kein nostalgischer Schritt, sondern eine bewusste technische Entscheidung: „Für meinen Fahrstil bietet diese Kupplung einfach einen besseren Schleifpunkt als eine hydraulische. Ich regle die Leistung oft über die Kupplung, nicht nur über das Gas.“

Ein solcher Aufwand zeigt, dass KTM keine halben Sachen macht: Wenn sich ein Fahrer mit einem bestimmten Setup wohler fühlt, wird genau das umgesetzt – egal, ob es konventionell oder ungewöhnlich ist.

KTM zeigt Flexibilität und Vertrauen

Die Rückkehr der Seilzugkupplung ist mehr als nur ein technisches Detail. Sie steht dafür, wie individuell und fahrerorientiert KTM arbeitet. Jeder Pilot bekommt das Motorrad, das zu seinem Stil passt – keine starren Standards, sondern echte Maßarbeit.

Tomac beschreibt es so: „Das ist einfach Teil meines Stils. Wenn ich eine Rhythm-Sektionen fahre oder aus einer Kurve komme, um einen Seat Bounce zu machen, ist die Kupplung mein Sicherheitsnetz – auch in den Whoops. Ich habe fast immer einen Finger auf der Kupplung, und mit der „Cable Clutch“ fühlt sich das für mich einfach natürlicher an.“

Wenn Tradition auf Hightech trifft

Wenn Eli Tomac im Januar 2026 beim Saisonauftakt in Anaheim ans Startgatter rollt, wird seine KTM nicht nur durch Power und Design auffallen. Die unscheinbare Seilzugkupplung steht sinnbildlich für etwas Größeres: den Mut, Tradition und moderne Technik zu vereinen – und einem Fahrer wie Tomac genau das Motorrad zu geben, mit dem er sich am wohlsten fühlt.