Deutschlands MXoN-Wochenende: Rennstress und Social-Media-Zoff

Ken Roczen führte das deutsche MXoN-Team in Crawfordsville an.
Das Motocross of Nations 2025 auf dem Ironman Raceway in Crawfordsville (Indiana, USA) wurde für Team Deutschland zur harten Bewährungsprobe. Nach einer starken Qualifikation am Samstag lagen Ken Roczen, Simon Längenfelder und Maximilian Spies gut im Rennen – doch am Sonntag kam alles anders.
Stürze, Verletzungspech und gesundheitliche Probleme verhinderten ein besseres Resultat. Am Ende reichte es nur zu Platz 15 in der Nationenwertung – sportlich enttäuschend, kämpferisch aber respektabel.
Früher Rückschlag: Längenfelders Aus in der ersten Kurve
Der Auftakt in die Finalläufe verlief für Deutschland denkbar unglücklich. Bereits in der ersten Kurve des ersten Rennens wurde Simon Längenfelder in einen Massencrash verwickelt. Er musste schwer angeschlagen aufgeben. Nur Augenblicke später stürzte auch Ken Roczen, der zu diesem Zeitpunkt auf Platz drei lag. Mit großem Einsatz kämpfte sich Roczen vom Ende des Feldes bis auf Rang 18 nach vorn. Doch die Teamhoffnungen waren zu diesem Zeitpunkt bereits zerstört. Aufgrund des Verdachts auf eine Gehirnerschütterung erhielt Längenfelder ein ärztliches Startverbot für das zweite Rennen. Das war ein herber Verlust für das deutsche Trio.
Spies beißt sich durch – trotz Infekt und Erschöpfung
Im zweiten Lauf war Maximilian Spies der einzige deutsche Fahrer am Start – und bewies echten Kampfgeist. Nach einer Infektion und spürbarer Erschöpfung hielt der 21-Jährige lange in den Top 15 mit. Er kämpfte mit Blasen an den Händen und brachte das Rennen auf Platz 22 ins Ziel. In der Open-Klasse reichte das für Rang 12 – ein Achtungsergebnis bei seinem MXoN-Debüt.
Auch im dritten Lauf zeigte Spies Moral, musste aber dem Kräfteverschleiß Tribut zollen. Ken Roczen wiederum startete nach einem erneuten Sturz eine beeindruckende Aufholjagd. Er kam noch auf Rang 12 ins Ziel.
Zwischen Leistung und öffentlicher Diskussion
Abseits der Strecke sorgte am Wochenende ein kurzer Social-Media-Austausch zwischen Maximilian Spies und Henry Jacobi für Aufmerksamkeit. Ausgelöst durch Spies’ ehrliche Videobotschaft über seine gesundheitliche Situation entspann sich eine Diskussion über Professionalität, Druck und den Umgang mit Kritik im Netz. Das Team reagierte ruhig und professionell. Ein Schritt, der zeigte, wie wichtig Besonnenheit und Teamgeist in einer digital vernetzten Sportwelt geworden sind.
Platz 15 im Endergebnis – aber mit Kampfgeist
In der Endabrechnung landete Team Deutschland auf dem 15. Rang. Roczen wurde Achter in der MXGP-Klasse, Spies Fünfzehnter in der Open-Kategorie. Teammanager Marcel Dornhöfer fand trotz allem positive Worte: „Mehr Pech als heute ist wohl kaum möglich. Aber unsere Jungs haben alles gegeben. Jetzt gilt der Fokus 2026 – dann greifen wir in Ernée wieder an.“
Ein MXoN-Wochenende voller Emotionen, Rückschläge und Lernmomente: Das deutsche MXoN-Team zeigte in Crawfordsville Charakter. Auch wenn das Ergebnis nicht den Erwartungen entsprach. Zwischen Stürzen, Aufholjagden und Diskussionen bewiesen Roczen, Längenfelder und Spies, dass sie zusammenstehen – selbst wenn es sportlich nicht nach Plan läuft.