Deutschland und seine Motocross-Helden

Simon Langenfelder ist zurzeit Deutschlands heißestes Eisen im Kampf um den nächsten deutschen WM Titel.

Simon Langenfelder ist zurzeit Deutschlands heißestes Eisen im Kampf um den nächsten deutschen WM Titel.

Eine Woche vor dem MXGP in Teutschenthal, blickt Deutschland auf eine beeindruckende Geschichte in der FIM Motocross-Weltmeisterschaft zurück. Fahrer wie Paul Friedrichs, Adolf Weil, Willy Bauer, Pit Beirer, Max Nagl und Ken Roczen haben das Land zu einer der stolzesten Nationen im Motocross gemacht.

Bereits 1957 gewann Fritz Betzelbacher die Europameisterschaft in der 250er-Klasse. Zwar wurde diese Klasse erst ab 1962 als Weltmeisterschaft gewertet, doch Betzelbachers Erfolg war ein frühes Zeichen für die Zukunft der deutschen Fahrer.

Erster deutscher WM-Titel

1965 erreichte der ostdeutsche Fahrer Paul Friedrichs in der 500er-Weltmeisterschaft den zweiten Platz hinter der britischen Legende Jeff Smith. Viele sahen in dem jungen Deutschen den nächsten großen Herausforderer der schwedischen und britischen Fahrer. Tatsächlich gewann Friedrichs ein Jahr später, 1966, seinen ersten Weltmeistertitel, dem er 1967 und 1968 weitere Titel folgen ließ. Friedrichs blieb beständig und wurde 1969 Dritter sowie 1972 Zweiter.

Als Friedrichs seine Dominanz in der 500-ccm-Klasse verlor, traten zwei weitere junge deutsche Fahrer ins Rampenlicht. Adolf Weil und Willy Bauer belegten 1973 die zweiten Plätze in der 250er- und 500er-Weltmeisterschaft. Als Weil 1974 in die 500er-Klasse wechselte, wurde er in derselben Saison Dritter. 1976 folgte ein weiterer dritter Platz im Gesamtklassement. Hans Maisch fügte der deutschen Erfolgsgeschichte 1978 einen dritten Platz in der 250er-Klasse hinzu.

Danach musste Deutschland fast 20 Jahre warten, bevor Pit Beirer 1997 den dritten Platz in der 250er-Meisterschaft belegte. Diesen dritten Platz untermauerte Beirer 1998 mit einer weiteren Top-Drei-Platzierung und wurde im darauffolgenden Jahr Zweiter. 1999 hatte Beirer den Titel schon fast sicher, doch Pech und Probleme beim GP von Deutschland sorgten dafür, dass er die Tabellenführung an den Franzosen Frederic Bolley verlor. 2000 und 2002 folgten mit Platz 3, weitere Podestplätze in der Meisterschaftswertung.

Roczen, der letzte deutsche Weltmeister

Mit dem Beginn der neuen Ära erreichte Max Nagl 2009 den zweiten Platz in der MX1-Klasse und Ken Roczen folgte mit seinem zweiten Platz in der MX2-Klasse 2010. Roczen wurde 2011 MX2-Weltmeister und damit der erste deutsche Motocross-Weltmeister seit Friedrichs im Jahr 1968. Roczen verhalf Deutschland auch zum legendären Sieg beim Motocross der Nationen 2012 in Lommel.

Am 1. und 2. Juni steht nun der Große Preis von Deutschland an, wo Simon Längenfelder, der bereits zweimal Dritter in der Weltmeisterschaft wurde, versuchen wird, die starke deutsche Präsenz fortzusetzen. Mit drei GP-Siegen in der MX2-Klasse ist der 20-Jährige aus Hof ein ernstzunehmender Titelanwärter, genau wie die zuvor genannten deutschen Legenden.

Seit Roczens Titelgewinn im Jahr 2011 hat Deutschland keinen Motocross-Weltmeister mehr hervorgebracht. Da Längenfelder zurzeit den zweiten Platz in der Meisterschaft belegt, dürften die Zuschauer in Teutschenthal voller Zuversicht sein und hoffen, dass er seinen Angriff auf den Weltmeistertitel erfolgreich fortsetzen kann.

Alle Infos zum Rennen im Talkessel von Teutschenthal erhaltet ihr unter: https://www.mxgp-germany.de/home-2064.html