Mit Startplatz 36 waren die Voraussetzungen für Team Deutschland alles andere als gut. Doch die Deutschen kamen gut nach vorne.

Ken Roczen brillierte im Quali-Lauf der MXGP // Foto: SevenOnePictures

Mit Startplatz 36 waren die Voraussetzungen für Team Deutschland alles andere als gut. Doch die Deutschen kamen gut aus dem Gatter und fuhren nach vorne.

Kickstart-Kenny performt

Den Grundstein legte Ken Roczen. Der deutsche Top-Star startete direkt auf die 10. Position und fuhr noch innerhalb der ersten Runde auf Platz fünf vor. Der Suzuki-Pilot ist bekannt dafür, vor allem zu Rennbeginn enormen Speed zu zeigen. Auch hier zeigte Kenny seine Stärke. Gegen Rennende musste Roczen jedoch noch Jeffrey Herlings vorbeiziehen lassen.

Simon mit Bestzeit

Noch besser lief es für Simon Längenfelder. Ebenfalls von ganz außen startend, beendete der GasGas-Pilot die erste Rennrunde als Neunter. Danach zeigte der Deutsche, dass er sich in Matterley Basin enorm wohlfühlt. Während sich der Fokus der Zuschauer immer mehr auf das Duell zwischen Vialle und Lucas Coenen richtete, legte Simon eine schnelle Runde nach der anderen hin und fuhr die schnellste Rennrunde. Am Ende stand Platz drei für Simon zu Buche, wodurch der Deutsche nun als Favorit in der MX2-Klasse gilt.

Das Ergebnis von Max Nagl im dritten Qualifikationsrennen war dann schon fast egal, da bekanntlich einer der drei Läufe gestrichen wird. Max fuhr ebenfalls gut und arbeitete sich auf die elfte Position vor, wobei er von Runde zu Runde schneller wurde.

Deutschland gleicht Platzwahl aus

Deutschland hat die schlechte Startplatzauslosung also perfekt wieder ausgeglichen und damit für morgen eine gute Ausgangsbasis gelegt. Darüber darf man sich freuen, aber wir alle wissen: Am Sonntag gibt es Punkte und am Ende kackt die Ente. Fünf Euro ins Phrasenschwein.

Was geschah sonst noch?

Der Quali-Lauf der MXGP-Klasse war eine Machtdemonstration des Weltmeisters Jorge Prado und des Vizeweltmeisters Tim Gajser. Beide führten von Beginn an und fuhren im Duett um die Strecke. Jeffrey Herlings fiel hingegen auf, als er nach einem Fehler bis auf die fünfte Position vorfuhr. Mit ihm muss man morgen definitiv rechnen.

Das MX2-Rennen begann ähnlich wie der MXGP-Lauf, nur dass Tom Vialle ganz allein an der Spitze seine Runden drehte. Der Franzose sah wie der sichere Sieger aus, doch Lucas Coenen machte ihm bis kurz vor Schluss das Leben schwer. Kay De Wolf wollte ebenfalls vorne mitmischen, fiel jedoch nach einem Fehler auf den fünften Platz zurück. Überraschend war die Leistung von Max Anstie, der am Ende auf Platz vier ins Ziel kam. Cooper Webb hingegen wurde nur Siebter.

Kategorie Open: Jett Lawrence dominiert

In der Kategorie Open zog Ruben Fernandez den Holeshot. Der junge Spanier, der mit seiner aktuellen Frisur wie ein moderner Prinz Eisenherz aussieht, musste jedoch relativ schnell Überflieger Jett Lawrence vorbeilassen. Jett und Ruben fuhren in gleichmäßigem Abstand das Rennen zu Ende.

Brasilianischer Karneval

Kaum zu glauben war in diesem Rennen die Performance von Aparecido dos Santos. „Aperol“ wer? Der Brasilianer peitschte seine Yamaha derart spritzig aus dem Gatter, dass er direkt in den Top 3 lag. Ganze drei Runden hielt sich Aparecido auf der vierten Position und ließ zum Beispiel Factory-Pilot Andrea Bonacorsi verzweifeln. Am Ende stand Rang 10 für Dos Santos.

Heimspiel für Conrad Mewse

Conrad Mewse ließ die heimischen Fans regelrecht ausrasten. Auch wenn es sich in Matterley Basin fast so anfühlte, als wäre das Bier alle, brachte Conrad Stimmung in die Bude. Der Honda-Fahrer arbeitete sich in Henry-Jacobi-Manier bis auf Platz vier vor und ließ dabei Fahrer wie Bonacorsi, Plessinger, Geerts, Nagl oder Guillod hinter sich.

Teamwertung

In der Teamwertung führt Spanien vor Frankreich, Australien, Großbritannien und Deutschland. Die USA liegen nur auf dem neunten Rang. Alle Ergebnisse findest du hier.