Das 40. ADAC Supercross Stuttgart ist Geschichte
Insgesamt 16.980 Fans ließen die ausverkaufte Hanns-Martin-Schleyer-Halle, beim Supercross Stuttgart, am 8. und 9. November beben. Besonders der „König von Stuttgart“, Greg Aranda, zog alle Blicke auf sich. Bereits in den Jahren 2014, 2015 und 2023 konnte er den Titel gewinnen und zog dieses Jahr mit seinem vierten Triumph nun an den US-Amerikanern Mike Craig und Jason Thomas vorbei. Die beiden hatten in Stuttgart jeweils drei Mal hintereinander die Krone geholt – doch das war gestern!
Aranda sicherte sich am Freitag und Samstag die Finalläufe ohne große Mühe und strahlte anschließend bei der Siegerehrung: „Ich fühle mich fantastisch. Stuttgart ist immer ein Highlight und ich freue mich schon auf nächstes Jahr.“ Die Konkurrenz jedoch nur Arandas Hinterrad: Im spannenden Duell um Platz zwei setzte sich Jordi Tixier gegen Maxime Desprey durch, womit das Podium fest in französischer Hand blieb.
Für die deutschen Fahrer in der SX1 lief der Samstagabend leider weniger erfolgreich. Maximilian Spies, der am Freitag noch in das Finale einzog, hatte Pech – ein Sturz in der Quali verhinderte den Einzug ins Samstag-Finale. Mark Scheu war ebenfalls nah dran, scheiterte aber nach hartem Kampf knapp. Spies ärgerte sich über seinen Patzer: „Ein kleiner Fehler, und schon bin ich im Halbfinale in den Strohballen gerutscht. Echt schade, ich war eigentlich top drauf!“ Auch im Hoffnungslauf war für beide Schluss. Scheu hingegen sah das Positive: Für seinen ersten Auftritt in Stuttgart gelang ihm immerhin zwei Mal der Sprung in die Abendshow – und das lässt sich definitiv sehen.
Preston Boespflug: Der „Prinz von Stuttgart“
In der SX2-Klasse des Supercross Stuttgart konnte sich der junge Amerikaner Preston Boespflug überraschend gegen die harte Konkurrenz durchsetzen und den Titel „Prinz von Stuttgart“ einfahren. Mit einem zweiten Platz am Freitag und einem dritten am Samstag zeigte er durchweg starke Leistungen – sehr zur eigenen Überraschung. „Eigentlich wollte ich nur Urlaub machen und Spaß haben. Und jetzt hab‘ ich gewonnen,“ sagte der Kawasaki-Pilot lachend.
In der Gesamtwertung ließ er dabei die französischen Konkurrenten Calvin Fonvieille und Brice Maylin hinter sich. Maylin, der sich nach seinem Sieg am Freitag große Hoffnungen auf den Prinzentitel machte, erlebte am Samstagabend jedoch einen „gebrauchten Abend“: Bis zur 14. Runde lag er auf dem zweiten Platz, doch ein technischer Defekt machte seine Chancen zunichte, und er rutschte weit zurück auf Platz sechs. Der Titeltraum war damit geplatzt.
Nico Koch mit einem Traumlauf und Paul Bloy mit Handicap
Für den Braunschweiger Nico Koch verlief das Wochenende traumhaft: Nach einem vierten Platz am Freitag legte der KTM-Pilot am Samstag so richtig los und kam als Zweiter hinter Fonvieille ins Ziel. Zwar profitierte er etwas vom Ausfall zweier Fahrer vor ihm, aber seine Leistung war trotzdem stark. „Aus eigener Kraft wäre das schwer geworden, das war echt Glück,“ gab er ehrlich zu. „Aber ich bin super happy über das Wochenende!“ Insgesamt landete Koch auf einem starken vierten Platz in der Gesamtwertung.
Neben Koch standen auch Paul Haberland und Paul Bloy für Deutschland im SX2-Finale am Samstagabend am Start. Haberland legte einen vielversprechenden Start hin und lag auf Platz zwei, doch ein Sturz in der siebten Runde warf ihn ans Ende des Feldes zurück. Lokalmatador Bloy, der sich vor heimischem Publikum beweisen wollte, kämpfte unterdessen mit einer Fußverletzung, die er sich im Vorfeld beim Training zugezogen hatte. Zwar feuerten die Fans ihn lautstark an, aber am Ende verließ ihn die Kraft. „Ich konnte nicht meine 100 Prozent abrufen,“ erklärte der Biberacher enttäuscht. „Ärgerlich, besonders, weil ich mich so gut vorbereitet hatte.“
Die kompletten Ergebnisse des 40. ADAC Supercross Stuttgart gibt es in unserer gewohnten Übersicht.