Cooper Webb ist Supercross-Champion: Ein Triumph des Willens

Cooper Webb mit Familie und dem gesamten Star Racing Yamaha Team

Cooper Webb mit Familie und dem gesamten Star Racing Yamaha Team. / Foto: Feld Entertainment

Cooper Webb schreibt erneut Geschichte: Mit seinem dritten Titel in der AMA Supercross 450SX-Klasse unterstreicht der Yamaha-Pilot eindrucksvoll seinen Status als einer der hartnäckigsten und mental stärksten Fahrer seiner Generation.

Cooper Webb – Ein Champion kehrt zurück – und triumphiert

Nach den Meisterschaftsgewinnen in den Jahren 2019 und 2021 hat Cooper Webb 2025 erneut zugeschlagen: In einem hochklassigen und hart umkämpften Supercross-Jahr sicherte sich der 29-Jährige seinen dritten 450SX-Titel – und das unter Bedingungen, die alles andere als einfach waren. Der Weg zurück an die Spitze war geprägt von Verletzungen, Teamwechseln und Selbstzweifeln.

„Ich hatte viele schlaflose Nächte, in denen ich nur daran gedacht habe, wie ich dieses verdammte Ding wieder gewinnen kann“, gab Webb nach dem entscheidenden Rennen ehrlich zu. Was folgt, ist eine Geschichte von Hingabe, Disziplin und einer klaren Mission.

Rückschläge als Antrieb

Die vergangenen Jahre waren für Webb alles andere als geradlinig verlaufen. Eine schwierige Saison 2022 und langwierige Verletzungen – darunter ein nie vollständig verheilter Finger – stellten seinen Körper und seinen Geist auf eine harte Probe. „Ich hatte neun Monate lang Schmerzen“, sagte er rückblickend. „Es macht dich härter, es bringt dich an deine Grenzen – aber genau das liebe ich daran.“

Gerade dieser steinige Weg macht den aktuellen Titelgewinn für Webb so besonders. Er selbst beschreibt ihn als „einfach nur ein Segen“.

Entscheidung für das Team – und für sich selbst

Webbs Rückkehr zu Monster Energy Star Racing Yamaha erwies sich als Glücksgriff. Es war nicht nur eine sportliche Entscheidung, sondern auch eine emotionale Heimkehr. „Dieses Team hat mir meinen ersten Profi-Start ermöglicht. Jetzt hier mit ihnen diesen Titel zu holen, bedeutet mir die Welt“, so Webb. Besonders hervorgehoben hat er dabei die Rolle seines Umfelds: „Ich habe alles vorangetrieben. Jeden Tag. Mein Team, meine Trainingspartner, mein Physio – sie alle haben mich jeden Tag gepusht.“

Ein Schlüsselmoment sei ein ehrliches Gespräch mit seinem Trainer gewesen, der ihm sagte: „Du bist fett und musst deinen Scheiß zusammenbekommen.“ Webb nahm es sich zu Herzen – und machte seine Karriere zur obersten Priorität.

Erfahrung schlägt jugendliche Schnelligkeit

Webb ist sich bewusst, dass er sich nicht allein auf pure Geschwindigkeit verlassen kann. „Ich weiß, dass ich vielleicht nicht der Schnellste bin, nicht die physischen Voraussetzungen wie andere habe. Aber ich bin präsent, fokussiert und jedes Wochenende bereit.“ Besonders im direkten Duell mit Chase Sexton habe sich gezeigt, wie wichtig Konstanz und mentale Stärke sind. „Wenn Chase da war, war er da. Aber die letzten Rennen, wenn viel auf dem Spiel steht, sind es die Details, die entscheiden.“

Dankbarkeit und Bodenständigkeit

Trotz seines Erfolgs bleibt Webb auf dem Boden. In der Pressekonferenz nach dem Titelgewinn sprach er offen über Zweifel, den Druck vor dem Finale – und über die Freude, diesen Moment mit seiner Familie und langjährigen Freunden zu teilen: „Wir sind älter, wir sind Väter – aber die Crew ist dieselbe. Die Musik lief, die Jungs haben Bier getrunken, wie in den alten Tagen. Das macht es besonders.“

Ausblick: Cooper Webb ist noch lange nicht fertig

Mit drei Supercross-Titeln reiht sich Cooper Webb nun in eine exklusive Gruppe ein. Namen wie James Stewart und Chad Reed haben ebenso Meisterschaften im Supercross gewonnen. Für Webb ist das kein Grund, kürzerzutreten: „Ich weiß, dass ich ein Spieler bin. Ich werde so lange weitermachen, wie ich kann. Ich liebe das hier – und ich bin noch nicht fertig.“

Cooper Webb hat mit seinem dritten Titelgewinn gezeigt, dass Herz, Disziplin und mentale Stärke mindestens genauso entscheidend sind wie Geschwindigkeit. In einer Ära voller junger Talente und intensiver Konkurrenz hat er sich erneut behauptet – und bewiesen, dass Champions nicht geboren, sondern geformt werden.

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