Chad Reed – Mentor für MXGP-Weltmeister

Chad Reed gilt zur Zeit als Mentor von Jorge Prado. / Foto: Simone De Peak
Chad Reed stand am vergangenen Wochenende beim Southwick National nicht nur als Zuschauer am Streckenrand – er verfolgte ganz genau, was Jorge Prado auf dem Bike zeigte. Der australische Ex-Champion, selbst mehrfacher Titelträger in Supercross und Motocross, war in Southwick ganz nah dran am spanischen MXGP-Weltmeister. Denn: Reed ist mittlerweile mehr als nur ein Beobachter – er entwickelt sich zum Mentor für Prado.
Beide trainieren derzeit gemeinsam auf dem ClubMX Compound in South Carolina, wo Prado seit einigen Wochen stationiert ist. Reed bringt dort nicht nur seine jahrzehntelange Erfahrung als Werksfahrer ein, sondern auch ein feines Gespür für mentale Herausforderungen. Im Gespräch mit Will Christien sagte Reed: „Ich weiß, was Jorge gerade durchmacht. Ich war selbst an dem Punkt – neues Land, neue Leute, viel Erwartungsdruck. Wenn ich helfen kann, tue ich das mit voller Überzeugung.“
Keine große Ansage – aber große Wirkung
Offiziell ist Reed kein Coach – aber als langjähriger Profi weiß er, worauf es ankommt, wenn die Ergebnisse hinter den eigenen Erwartungen zurückbleiben. „Ich bin einfach der leidenschaftliche Typ, der am liebsten jedes Wochenende an der Strecke steht. Wenn ich jemandem wie Jorge einen Impuls geben kann, dann freut mich das riesig.“
Dass seine Tipps Wirkung zeigen, sah man bereits in Southwick: Prado fuhr mit Rang fünf sein bestes Saisonergebnis ein – und das in einem Rennen, das ihm viel abverlangte.
Prado mit Kampfgeist – aber noch nicht am Ziel
Der Spanier selbst bleibt trotz Top-5-Ergebnis selbstkritisch. „Ich gebe jede Woche alles, trainiere hart, fühle mich körperlich stark – aber ich bin mit dem Bike noch nicht ganz da, wo ich sein will.“ Der Speed im Training stimme, aber im Rennen tue er sich noch schwer, alles umzusetzen. Dennoch sieht auch Prado Fortschritte – und spricht von kleinen Schritten, die er geduldig gehen will.
Reed als Schlüsselfigur für den nächsten Schritt?
Mit Chad Reed hat Prado jetzt einen erfahrenen Ansprechpartner an seiner Seite – nicht als Taktgeber, sondern als stillen Ratgeber. Einer, der nicht nur Titel gewonnen, sondern auch Tiefphasen gemeistert hat. Die Verbindung der beiden ist dabei keineswegs ein PR-Projekt, sondern Ausdruck gegenseitigen Respekts.
Erfahrung trifft Ehrgeiz
Reeds Rolle als Mentor könnte sich in den kommenden Wochen als wertvoller Faktor erweisen. Denn Prado sucht nicht nach Ausreden – sondern nach Lösungen. Und Reed ist genau der Typ, der hilft, sie zu finden: ruhig, klar, mit Blick fürs Wesentliche. Ein Duo, das noch für positive Überraschungen sorgen kann.