Camden McLellan: Erfolgreichster MXGP Triumph-Fahrer

Camden McLellan feierte Platz 2 beim MXGP of Flanders 2025.
Mit seinem zweiten Gesamtrang beim Grand Prix von Lommel hat Camden McLellan erneut abgeliefert – und das eindrucksvoll. Inmitten der tiefen Sandwellen von Belgien sicherte sich der 21-jährige Südafrikaner sein drittes Podium auf seinem Arbeitsgerät – der Triumph TF 250-X. Kein anderer Triumph-Pilot in der Motocross-Weltmeisterschaft war bislang so konstant erfolgreich. McLellan hat sich damit endgültig als Leistungsträger der britischen Traditionsmarke in der MX2-WM etabliert.
Ein dringend benötigter Befreiungsschlag
Nach einem vielversprechenden Start in die Saison 2025 war McLellan zuletzt von einer durchwachsenen Phase geprägt. Seit dem Grand Prix in Arco hatte er mit Rückschlägen zu kämpfen, die nicht nur das Punktekonto, sondern auch die Moral belasteten. Der Erfolg in Lommel kam also genau zum richtigen Zeitpunkt – sportlich ein starkes Statement, mental ein echter Befreiungsschlag.
Brutale Bedingungen, starke Leistung
Die Rahmenbedingungen in Lommel waren alles andere als komfortabel: Regen und tiefer Sand forderten den Fahrern alles ab. Doch McLellan blieb fokussiert, lieferte in beiden Läufen ab und holte mit den Plätzen zwei und drei verdient den Gesamtrang zwei. Besonders bemerkenswert war sein Comeback im zweiten Moto, in dem er sich nach schwachem Start konsequent durchs Feld kämpfte.
Loket als unterschätzter Wendepunkt
Wenige Tage zuvor, beim Grand Prix in Loket, reichte es zwar nicht für ein zählbares Topresultat – doch in puncto Fahrleistung lieferte McLellan dort bereits einen vielversprechenden Auftritt ab. Gerade auf hartem Untergrund, der bislang nicht zu seinen Stärken zählte, zeigte er konstant hohe Geschwindigkeit. Auch wenn das Ergebnis auf dem Papier wenig hergab, war Loket ein wichtiger Fingerzeig für die nächsten Rennen.
Auf Augenhöhe mit der Spitze
In Lommel dominierte erneut Sandspezialist Kay de Wolf. McLellan hielt im ersten Lauf lange Anschluss, zeigte sich stabil im Tempo und näher dran an der Spitze, als es viele erwartet hatten. Auch wenn ihm zur absoluten Top-Zeit noch ein letzter Schritt fehlt, wird deutlich: Der Südafrikaner ist nicht weit davon entfernt, ganz vorne mitzumischen – selbst auf herausforderndstem Terrain.
Schulterprobleme und Setup-Suche: Der Kampf hinter den Kulissen
Dass McLellan aktuell nicht bei hundert Prozent fährt, macht seine Leistungen umso bemerkenswerter. Eine lädierte Schulter beeinträchtigte ihn nicht nur im Training, sondern auch im Rennverlauf – besonders gegen Ende der Motos. Hinzu kam eine wochenlange Suche nach dem passenden Fahrwerks-Setup, vor allem im Sand. Statt den Rhythmus mit der Strecke zu suchen, musste er sich zu lange mit technischem Feintuning beschäftigen. Erst in Lommel fand das Team den entscheidenden Durchbruch.
Teamkollege Farres als Trainingspartner auf Augenhöhe
Ein nicht zu unterschätzender Faktor in McLellans Entwicklung ist die Trainingsdynamik im Team. Mit Guillem Farres hat er einen Teamkollegen, der besonders im Wintertraining auf hartem Untergrund wertvolle Reibungspunkte lieferte. Dieses gegenseitige Pushen, ergänzt durch die Unterstützung des Trainerstabs rund um Clement Desalle, sorgt für kontinuierliche Fortschritte – physisch wie fahrerisch.
Südafrika im Fokus – ein besonderer Tag für den Motocross-Sport
Mit McLellan und Calvin Vlaanderen auf dem Podium war der Grand Prix von Lommel auch ein historischer Moment für den südafrikanischen Motorsport. In einem Land, in dem Motocross nur eine Randnotiz im Sportkalender ist, markiert dieser Doppelerfolg eine seltene Ausnahme – und zugleich ein Signal, was mit Talent, Einsatz und internationaler Förderung möglich ist.
Die Richtung stimmt – und die Zukunft ist geklärt
Hinter den Kulissen wird bereits an den Weichen für die nächsten Saisons gearbeitet. Auch wenn noch keine offiziellen Details kommuniziert wurden, ist klar: Camden McLellan wird auch 2026 in der MX2-Klasse an den Start gehen. Der langfristige Aufbau mit Triumph trägt Früchte – sportlich wie strukturell.