Brian Moreau: Klage gegen Feld Entertainment zugelassen

Die Klage des nach einem Sturz gerschnittsgelähmten Brian Moreau, gegen Supercross Veranstalter Feld Entertainment wurde im vierten Anlauf zugelassen.

Die Klage des nach einem Sturz gerschnittsgelähmten Brian Moreau, gegen Supercross Veranstalter Feld Entertainment wurde im vierten Anlauf zugelassen.

Der junge französische Motocross-Fahrer Brian Moreau verletzte sich 2020 schwer bei einer Trainingssession für die AMA Supercross Lites Championship in Tampa, Florida. Er wollte damals sein Supercross-Debüt für Troy Lee Designs / Red Bull KTM geben. Doch ein tragischer Unfall führte zu schweren, lebensverändernden Verletzungen, die Moreau querschnittsgelähmt zurückließen.

Entscheidung des Gerichts: Klage wird weiter verhandelt

Kürzlich entschied ein Bundesrichter des US-Bezirksgerichts für den mittleren Distrikt in Florida, dass die Fahrlässigkeitsklage von Brian Moreau weiter verhandelt wird. Diese Entscheidung fiel, obwohl die AMA und Feld Entertainment Inc. mehrfach versucht hatten, die Klage abzuweisen. Im März 2024 erhielt Moreau sogar die Erlaubnis, seine Klage ein weiteres Mal zu ändern und zusätzliche Beklagte einzubeziehen.

Rechtsstreit um Haftungsausschluss

Die AMA argumentierte, dass Moreaus Teilnahme an der Veranstaltung nach seinem 18. Geburtstag als Anerkennung des Haftungsausschlusses gelten sollte, den sein Trainer unterschrieben hatte, als Moreau noch minderjährig war. Richter Barber wies dieses Argument jedoch zurück. Er betonte, dass die Rechtsprechung in Florida eine so weitreichende Auslegung nicht unterstützt. Verzichtserklärungen, die eine Partei von Fahrlässigkeit freisprechen sollen, werden in Florida generell kritisch betrachtet. Diese Frage könnte entscheidend für den weiteren Verlauf des Prozesses sein, da sie bestimmt, ob die Veranstalter und andere Beteiligte für Moreaus Verletzungen haften müssen.

Schwere Vorwürfe gegen Veranstalter und Rettungskräfte

Brian Moreau erhebt in seiner Klage schwere Vorwürfe gegen mehrere Parteien:

  • Feld Entertainment Inc. und Feld Motor Sports Inc.: Diese Unternehmen trugen die Hauptverantwortung für die Veranstaltung der Supercross Championships, bei der der Unfall passierte.
  • American Motorcycle Association (AMA): Die AMA, zuständig für die Aufsicht und Organisation von Motorradrennen, wird ebenfalls zur Verantwortung gezogen.
  • Einzelne medizinische Mitarbeiter: Darunter John A. Bodnar, James Kennedye und Amy Metiva, die Moreau nach dem Unfall behandelten. Er wirft ihnen vor, seine Verletzungen nicht angemessen behandelt zu haben.
  • Weitere Vertreter und Mitarbeiter von Feld Entertainment: Dazu gehören Rennleiter, Streckenposten und das Alpinestars-Medizinteam.

Moreau beschuldigt die Veranstalter grober Fahrlässigkeit. Feld Entertainment Inc. und Feld Motor Sports Inc. hätten das Training nicht rechtzeitig gestoppt und unzureichende Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Diese Versäumnisse führten zu seinem schweren Sturz.

Vorwürfe gegen das medizinische Personal

Die Klage richtet sich auch gegen das medizinische Personal. Moreau wirft den Sanitätern vor, seine Wirbelsäule nach dem Unfall nicht stabilisiert und ihn unsachgemäß von der Strecke transportiert zu haben. Dieser Fehler könnte direkt zu seiner Lähmung geführt haben.

Mögliche Folgen für Risikosportarten

Dieser Fall könnte weitreichende Folgen für die rechtliche Behandlung von Haftungsausschlüssen und Fahrlässigkeitsansprüchen bei Risikosportarten haben. Die Entscheidung des Gerichts, Moreaus Klage weiter zu verhandeln, lenkt die Aufmerksamkeit auf die Verantwortung von Organisationen wie der AMA und Feld Entertainment Inc. sowie die Pflicht der medizinischen Teams, die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten.