Bobby Hewitt: Triumphs Genie und (un)freiwilliger Abschied
Bobby Hewitt ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Motocross-Zirkus. Er ist der Typ, der mit einem Midas-Touch gesegnet ist – alles, was er anfasst, wird zu Gold. Doch obwohl er maßgeblich Triumphs Einstieg in die hart umkämpfte 250er-Klasse orchestrierte, hat das britische Traditionsunternehmen ihn unerwartet aus dem Sattel geworfen. Aber mal von vorne:
Vom Business-Boss zum Motorsport-Mogul
Bevor Bobby in die Welt der Zweiräder eintauchte, war er bereits ein erfolgreicher Geschäftsmann. Bevor er mit Triumph Geschichte schrieb, führte er das Rockstar Suzuki-Team zu beachtlichem Erfolg. Später baute er das Werksteam von Husqvarna auf, das sich ebenfalls als ernstzunehmender Wettbewerber etablierte. Hewitt ist nicht nur ein cleverer Geschäftsmann, sondern auch jemand, der die Fahrer versteht und sich für sie einsetzt. Kein Wunder, dass er in der Szene ein hohes Ansehen genießt – bei den Fahrern genauso wie bei den Fans.
Aber Bobby Hewitt ist kein Mann, der sich einfach sagen lässt, was er zu tun hat. Statt sich in die Schablonen der Konzernpolitik pressen zu lassen, bleibt er seiner Linie immer treu. Spoiler: Das kam nicht immer bei allen gut an.
Triumph: Ein wilder Ritt
Mit Triumph wagte Bobby das Unmögliche: den Einstieg in die knallharte 250er-Klasse, wo Schwergewichte wie Star Racing Yamaha, Pro Circuit und HRC den Ton angeben. Und was macht Hewitt? Er stellt in Rekordzeit ein Team auf die Beine, das Triumph nicht nur konkurrenzfähig macht, sondern direkt aufs Podium bringt. Jalek Swoll glänzte mit konstanten Top-5-Ergebnissen, während Joey Savatgy starke Qualifikationszeiten hinlegte. Und dann der Hammer: Triumph landet im ersten Jahr einen Podiumsplatz in Unadilla.
Und dann… der Sturz vom Thron?
Gerade als Triumphs Erfolgskurve steil nach oben zeigte, kam die unerwartete Nachricht: Bobby Hewitt ist raus. Und nein, das war wohl nicht seine Entscheidung. Was lief schief?
Laut Gerüchten krachte es zwischen Bobby Hewitt und der Triumph-Führung. Hewitt ist nicht der Typ, der alles abnickt – und das soll manchen Konzernlenkern ein Dorn im Auge gewesen sein. Hinzu kommen Spekulationen über angeblich fragwürdige Budgetverwendungen. Doch die Vorwürfe wurden vom nun ehemaligen Teammanager entschieden dementiert.
Interessanterweise muss erwähnt werden, dass Bobby Hewitt auch schon bei Husqvarna, unter mysteriösen Umständen seinen Stuhl räumte.
Rennsportpolitik: Der wahre Gegner
Hewitts Abgang erinnert dennoch an die typischen Machtspiele großer Unternehmen: Wer nicht spurt, fliegt. Doch Bobby Hewitt ist kein Ja-Sager, sondern ein Mann, der Taten sprechen lässt. Das machte ihn bei Fahrern beliebt und bei Bürokraten… sagen wir mal: weniger beliebt.
Egal, was bei Triumph hinter den Kulissen ablief: Bobby Hewitt hat gezeigt, dass er selbst unter härtesten Bedingungen abliefert. Triumphs 250er-Team ist der beste Beweis dafür. Und wer Hewitt kennt, weiß, dass er sich davon nicht unterkriegen lassen wird. Wir wetten: Der Mann taucht bald mit einem neuen Team auf und schreibt die nächste Erfolgsgeschichte.
Man kann nicht oft genug sagen: Den Typen, der Triumph im ersten Jahr aufs Podium gebracht hat, zu feuern, klingt… mutig. Ob das die richtige Entscheidung war? Die Zeit wird es zeigen.