Bielstein: Kritik und Lob – warum nicht alles schlecht war

Marcel Stauffer - Sieger des ADAC MX Masters Bielstein 2025
Das ADAC MX Masters in Bielstein sorgte offenbar für Diskussionen: Themen wie Streckenbedingungen, die Startanlage und organisatorische Abläufe standen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Doch neben diesen Punkten lohnt sich auch ein Blick auf die andere Seite – denn nicht alle Fahrer, Teams und Familien erlebten das Wochenende als negatives Ereignis.
Ben Townley: „Für die Kids war es ein großartiges Wochenende“
Einer, der das Event aus einer positiven Perspektive wahrnahm, ist Ex-Weltmeister Ben Townley. Der Neuseeländer, den wir nach dem Rennen in Bielstein zu einem Interview baten, war hier vor allem als Vater unterwegs: Sein Sohn Jagger startete in der 85ccm-Klasse und machte wertvolle Erfahrungen.
„Wir hatten eine tolle Zeit in Bielstein“, sagte Townley im Gespräch. „Das Event war für die jungen Fahrer großartig – sechs hochwertige Sessions, starke Konkurrenz, eine tolle Atmosphäre. Das hilft den Kids, technisch zu wachsen, Rennerfahrung zu sammeln und mentale Stärke aufzubauen.“
Für Townley stand dabei nicht die Streckenpräparation im Vordergrund, sondern die Chance für seinen Sohn, sich mit einem hochkarätigen Teilnehmerfeld zu messen. „Das Niveau in der 85er-Klasse war beeindruckend hoch. Genau solche Wochenenden treiben die jungen Fahrer an, besser zu werden.“
Internationales Flair und Familienatmosphäre
Abseits der technischen Herausforderungen lobten auch andere Familien die Atmosphäre vor Ort. Internationale Starter, darunter Fahrer aus Neuseeland, Südafrika und vielen europäischen Ländern, gaben dem Wochenende ein besonderes Flair. Zuschauer und Familien genossen die familiäre Stimmung, und nicht wenige Nachwuchsfahrer schwärmten von der Gelegenheit, mit internationalen Talenten an den Start zu gehen.
Nicht alle sahen nur Probleme
Ja, es gab Probleme bei der Startanlage. Ja, die Streckenbedingungen wurden teils kritisch gesehen. Doch nicht jeder Fahrer kam damit schlecht zurecht: Marcel Stauffer fühlte sich auf dem harten Bielsteiner Waldkurs so wohl, dass er sich gegen Max Nagl durchsetzen konnte und siegte. Nachwuchstalent Luca Nierychlo feierte dort sogar sein erstes Podium. Beide Beispiele zeigen: Trotz der Herausforderungen bot das Event für viele auch sportliche Höhepunkte.
Kritikwürdiges, aber auch viel Positives
Es wäre zu einfach, das ADAC MX Masters in Bielstein ausschließlich negativ zu bewerten. Für viele Nachwuchsfahrer und ihre Familien war es ein wertvolles Rennwochenende mit internationalem Charakter, sportlichen Höhepunkten und einem besonderen Gemeinschaftsgefühl.
Statt das Event nur zu zerlegen, und allen ehrenamtlichen Helfern vor den Kopf zu stoßen, könnte es also heißen: Kritik annehmen, verbessern – und das Positive nicht vergessen. Denn trotz der Baustellen bleibt Bielstein für viele in erster Linie eins: ein Wochenende voller Leidenschaft für den Motocross-Sport.