Ben Hunter: Mit Typ-1-Diabetes & Starlink zur Baja 1000

Ben Hunter bestritt mit Typ 1 Diabetes die Baja 1000

Ben Hunter bestritt mit Typ 1 Diabetes die Baja 1000

Die Baja 1000 ist bekannt für ihre gnadenlosen Bedingungen, epischen Herausforderungen und unvergesslichen Helden. Doch in diesem Jahr stahl ein Fahrer den anderen Teilnehmern die Show: Nummer 279x – Ben Hunter. Mit Typ-1-Diabetes im Gepäck und einer Ausrüstung, die selbst MacGyver vor Neid erblassen lassen würde, trat er das legendäre Rennen an.

Die Motivation für dieses Abenteuer? Eine Mischung aus Familienehre und einem gesunden Maß an Trotz. Vor Jahren nannte ihr Vater ihn und seinen Bruder bei einem alten Baja-Interview „stupid“. Diese Worte brannten sich ein – nicht als Kränkung, sondern als Antrieb. Von diesem Moment an war klar: Die beiden würden es ihrem Vater gleichtun und als Baja-Finisher in die Geschichtsbücher eingehen.

Und wie Ben das umsetzte, war ein Kapitel für sich.

Ein Rennen, ein Helm und jede Menge Klebeband

Bens Setup war… sagen wir mal unkonventionell. Auf seinem Helm klebte ein Starlink Mini, um den Internetempfang sicherzustellen. Am hinteren Kotflügel seines Bikes hing ein Jackery-Netzteil, ebenfalls mit einer ordentlichen Portion Klebeband befestigt. Und das Sahnehäubchen? Sein Handy, auf Brusthöhe fixiert, mit Mama auf FaceTime live dabei. „Das war ihre Bedingung“, verrät Ben schmunzelnd. „Sie meinte, ich darf nur mitmachen, wenn sie mich rund um die Uhr im Blick hat.“

Mit diesem kreativen Equipment meisterte Ben nicht nur die endlosen Dünen, Felsen und Schlammlöcher, sondern bewies auch, dass Typ-1-Diabetes ihn nicht aufhalten würde.

Diabetes und Rennsport: Ein Balanceakt

Wer sich mit Typ-1-Diabetes auskennt, weiß, wie herausfordernd dieser Zustand im Alltag sein kann. Aber bei einem Rennen wie der Baja 1000 wird das Ganze zur Meisterprüfung. Ben musste dabei nicht nur die Strapazen der Strecke meistern, sondern auch ständig seinen Blutzucker überwachen. Ein Abfall der Werte hätte nicht nur seine Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, sondern auch die Fähigkeit, wichtige Entscheidungen zu treffen – und das mitten in der rauen Wildnis war einfach keine Option.

Seine Mutter war da nicht gerade entspannt, weshalb sie auf den Live-Stream bestand. „Ehrlich gesagt, hat es mir geholfen“, gibt Ben zu.

Die wahre Botschaft

Bens Fahrt durch die Wüsten und Berge bei der Baja 1000 war mehr als nur ein Rennen. Es war ein Statement. Ein Beweis, dass selbst eine Erkrankung wie Typ-1-Diabetes keine Grenze sein muss – solange man kreativ ist, ein bisschen Mut mitbringt und jede Menge Klebeband zur Hand hat.

Ben wollte mit seiner Teilnahme an der Baja 1000 eine klare Botschaft senden: Hindernisse – egal ob körperliche oder mentale – müssen nicht das Ende von Träumen bedeuten. Ob mit oder ohne Diabetes, es kommt darauf an, das Beste aus dem zu machen, was einem zur Verfügung steht, und sich nicht von Einschränkungen ausbremsen zu lassen.

Heldenhaft mit Humor

Bens Story hat die Herzen der Baja-Community im Sturm erobert. Mit seinem Einfallsreichtum und der Liebe zum Detail (oder besser gesagt, zur Panzerbandrolle) hat er gezeigt, dass es im Leben – und im Rennen – nicht nur darum geht, das Ziel zu erreichen. Es geht darum, wie man es erreicht.

Also, Hut ab vor Ben Hunter, dem Mann, der die Baja 1000 erobert hat – mit Diabetes, Mut und einer Technik-Ausrüstung, die jedes Survival-Handbuch übertrumpft.