Andrea Adamo steigt offenbar 2026 in die MXGP auf – KTM im Umbruch

Andrea Adamo könnte 2026 in der MXGP-Kategorie ans Gatter rollen. / Foto: Ralph Marzahn
Im internationalen Motocross kündigt sich ein weiterer großer Umbruch an: Andrea Adamo, der aktuelle Red Bull KTM Factory Racing Pilot, soll 2026 in die MXGP-Klasse aufsteigen. Der 21-jährige Sizilianer, der 2023 den MX2-Weltmeistertitel gewann und auch in Saison 2025 zu den Titelanwärtern zählte, steht laut übereinstimmenden Berichten vor dem Wechsel auf die 450er-Maschine. Damit steht er vor dem nächsten großen Schritt seiner Karriere.
Von der MX2-Spitze in die Königsklasse
Adamo gehört seit seinem Wechsel zu KTM im Jahr 2022 zu den konstantesten Fahrern im MX2-Feld. Der Italiener überzeugte nicht nur mit Technik und Disziplin. Zudem zeigte er seine Fähigkeit, über eine Saison hinweg konstant zu punkten. 2023 krönte er sich in seiner zweiten Saison im Werksteam von KTM zum Weltmeister. Damit bestätigte er das Vertrauen, das man in Mattighofen in ihn gesetzt hatte.
Nun soll der nächste Karriereschritt folgen: Laut aktuellen Informationen hat Adamo bereits einen neuen Zweijahresvertrag unterzeichnet, der ihn bis Ende 2027 an das Werk bindet. Das erste Jahr soll dem Aufbau und der Anpassung an das höhere Leistungsniveau der MXGP dienen. Danach, 2027, soll der Angriff auf die Spitzenplätze erfolgen.
KTM ordnet seine Werksteams neu
Parallel zu Adamos Aufstieg stehen bei KTM größere Team-Umstrukturierungen an. Nach dem absehbaren Abschied von Jeffrey Herlings, der zur Saison 2026 zu Honda HRC wechseln soll, werden die Karten innerhalb der Pierer Mobility Gruppe neu gemischt. Auch Liam Rossi, bislang in der KTM-Struktur aktiv, wird aller Voraussicht nach zu einem Honda-Satellitenteam unter der Leitung von Maddii wechseln.
Damit verändert sich die Teamaufstellung deutlich:
Geplante KTM-/Husqvarna-Werksstruktur für 2026:
- KTM Factory Team (intern): Andrea Adamo (MXGP), Simon Längenfelder (MX2)
- De Carli KTM Factory Team: Lucas Coenen (MXGP), Sacha Coenen (MX2)
- Husqvarna Factory Racing: Kay de Wolf (MXGP), Liam Everts (MX2)
Durch diese Neuordnung soll jedes Werksteam künftig einen Fahrer pro Klasse stellen. Diese Aufteilung soll laut internen Quellen für mehr Balance, Effizienz und Entwicklungssynergien sorgen.
Längenfelder rückt auf – Adamo übernimmt Herlings’ Platz
Besonders bemerkenswert: Simon Längenfelder, frisch gebackener MX2-Weltmeister 2025, wird ab 2026 in die interne KTM-Struktur wechseln. Er wird damit noch enger mit den Ingenieuren aus Mattighofen zusammenarbeiten. Adamo wiederum übernimmt im selben Team die 450er-Maschine – den Platz, den Jeffrey Herlings über viele Jahre dominierte.
Für den Italiener bedeutet das eine neue Herausforderung, die er offenbar bereits aktiv vorbereitet. Schon seit Monaten testet Adamo regelmäßig auf der 450er und arbeitet an der Umstellung seines Fahrstils.
Ein Umbruch mit Signalwirkung
Mit dem Wechsel von Herlings zu Honda, dem Aufstieg von Adamo und de Wolf in die MXGP sowie der Neuordnung der Teams steht die Saison 2026 unter dem Zeichen einer echten Generationenverschiebung.
Während sich in der MXGP junge Talente auf den großen Maschinen beweisen müssen, öffnet sich die MX2 für die nächste Fahrer-Generation. Dies ist ein natürlicher Kreislauf im Motocross, der zugleich die Zukunft der Serie sichert.
Für Andrea Adamo beginnt nun das spannendste Kapitel seiner bisherigen Karriere. Der Sprung in die Königsklasse, auf jenes Motorrad, das über Jahre von einer Legende geprägt wurde, kommt dazu. Und genau das macht die Herausforderung so besonders. Dadurch wird die Saison 2026 schon jetzt zu einer der meist erwarteten der letzten Jahre.