AMA Supercross: Welche Eigenschaften führen zum Titel?

Haiden Deegan beim Auftakt der AMA Supercross Saison in Anaheim

Haiden Deegan beim Auftakt der AMA Supercross Saison in Anaheim. / Foto: Feld Entertainment

Das erste Rennwochenende der AMA Supercross Serie in Anaheim ist Geschichte – die Ergebnisse sind offiziell, und wie jedes Jahr bot der Saisonauftakt nicht nur packende Rennen, sondern auch zahlreiche spannende Einsichten auf das Fahrerpotenzial. Während sich Teams und Fahrer bereits mitten in der Analysephase befinden, um Stärken und Schwächen auszuloten, steht eines fest: Der Kampf um den Titel ist eröffnet, und jeder sucht nach dem entscheidenden Vorteil, um am Ende der Saison ganz oben zu stehen. Auch wir haben einen genaueren Blick auf die Leistungen der Fahrer geworfen und analysiert, was sie besser machen müssen, um am Ende die besten Titelchancen zu haben.

Die Schlüssel zum Erfolg: Welche Eigenschaften die Fahrer zum Titel führen können

Es entscheidet nicht nur Speed, sondern auch mentale und technische Fähigkeiten darüber, wer am Ende die Nase vorn hat. Jeder Fahrer bringt individuelle Stärken mit, die ihn näher an den Erfolg bringen können – vorausgesetzt, sie werden gezielt genutzt.

Haiden Deegan – Fokus auf Starts:

Deegans technisches Können und sein unglaubliches Tempo machen ihn zum Favoriten. Doch um sein Potenzial voll auszuschöpfen, muss er an seinen Starts arbeiten. Mit einem klaren Fokus auf diese Schwäche könnte er den Grundstein für eine dominante Saison legen.

Jordon Smith – Konstanz:

Für Smith ist Konstanz der Schlüssel. Sein Speed ist da, aber er muss Fehler reduzieren und lernen, auch mit einem Platz weniger zufrieden zu sein. Diese Geduld könnte sich am Saisonende auszahlen, wenn andere durch Ausfälle oder Fehler zurückfallen.

Nique Thury – Konzentration:

Thury ist ein Kämpfer, der mit einer sauberen und konzentrierten Leistung Chancen hat, ins Main Event einzuziehen. Besonders im LCQ zählt jeder Moment – kleine Fehler haben große Auswirkungen. Sein Erfolg wird davon abhängen, ob er den Fokus in den entscheidenden Situationen bewahren kann.

Jo Shimoda – Ruhe und Erfahrung:

Jo Shimoda bringt Gelassenheit und Erfahrung mit, die ihm im Titelrennen zugutekommen. Er versteht es, konzentriert seine Führung zu halten und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen – selbst unter Druck. Wie er jedoch mit einem Haiden Deegan im Nacken umgehen wird, bleibt abzuwarten. Mit guten Starts und der Fähigkeit, seine Position an der Spitze zu behaupten, hat Shimoda jedoch beste Voraussetzungen, konstant wichtige Punkte zu sammeln und im Titelkampf bis zum Ende mitzuhalten.

Julien Beaumer – Kontrolle und Lernfähigkeit:

Julien Beaumer hat in der Off-Season deutlich an Speed gewonnen, doch dieser muss auch kontrolliert werden. Zu viel Fokus auf reine Geschwindigkeit und das Vernachlässigen von Strategie könnten ihn zu Fehlern verleiten und ihn schnell ans Ende des Feldes zurückwerfen. Für Beaumer gilt es, Erfahrung zu sammeln und sich Schritt für Schritt konstant an der Spitze zu etablieren. Wenn er schnell lernt und strategisch klug agiert, kann er am Ende der Saison beginnen, seine neu gewonnenen Stärken während der Supercross Saison voll auszuschöpfen.

Ken Roczen – Gefühl und Anpassungsfähigkeit:

Ken Roczen beeindruckt mit phänomenaler Kontrolle über sein Motorrad und einem einzigartigen Gespür, sich an verschiedenste Streckenbedingungen anzupassen. Diese Fähigkeit macht ihn zu einem der vielseitigsten Fahrer im Feld. Wenn es ihm gelingt, diese Stärke konstant in jedem Rennen einzusetzen und sich mit einem guten Start früh in der Spitzengruppe zu positionieren, könnte Roczen am Ende der Saison ganz weit oben in der Tabelle stehen. Sein Erfolg hängt davon ab, wie konsequent er seine Anpassungsfähigkeit mit einer starken Rennstrategie kombiniert.

Eli Tomac – Kampfgeist und Speed:

Eli Tomac ist zurück in seinem Beastmode und hat erneut beeindruckenden Speed gezeigt. Doch um seine Siege einzufahren, muss er kleine Fehler und Stürze vermeiden, die ihm wertvolle Punkte kosten könnten. Tomacs Hunger nach Erfolgen ist unübersehbar, und mit seiner Geschwindigkeit hat er das Potenzial, Jett Lawrence ordentlich unter Druck zu setzen. Entscheidend wird seine Positionierung im Rennen sein, denn wenn er sich früh vorne einreiht, kann er seinen Kampfgeist bis zur Ziellinie ausspielen. Eli ist ein Fahrer, der nie aufgibt – und genau das macht ihn zu einem gefährlichen Anwärter auf die Spitze.

Chase Sexton – Geschwindigkeit und mentale Stärke:

Chase Sexton ist schnell und beeindruckt mit einem glatten, kontrollierten Fahrstil, der es ihm ermöglicht, sich regelmäßig an der Spitze zu platzieren. Doch auch er ist nicht vor kleinen Fehlern gefeit, die ihm wertvolle Positionen kosten könnten. Mit seiner Erfahrung sollte er diese Schwächen jedoch besser kontrollieren und gezielt ausmerzen. Um konstant vorne dabei zu sein, muss Sexton nicht nur seine technische Stärke weiterentwickeln, sondern auch seine mentale Stärke ausbauen. Wenn er diese Faktoren kombiniert, kann er sich in der Spitzengruppe etablieren und regelmäßig um Siege kämpfen.

Jett Lawrence – Fehler und mentale Anpassung:

Jett Lawrence gilt als einer der Top-Favoriten auf den Titel, doch sein Patzer am Start zeigt, dass auch er nicht unfehlbar ist. Fehler gehören auch bei ihm dazu, was die Konkurrenz hoffen lässt. Trotz dieses Rückschlags bleibt Lawrence mit seinem herausragenden Speed und seiner fahrerischen Intelligenz bestens für den Titel gerüstet. Vielleicht sollte er jedoch nicht zu sehr an zukünftigen Rekorden denken, sondern sich stärker auf das Hier und Jetzt konzentrieren – von Rennen zu Rennen. Sein beeindruckender Sieg in Daytona letztes Jahr zeigte, dass er dazu in der Lage ist. Es bleibt spannend, wie lange es dauert, bis Lawrence sein Mindset weiter anpasst und den Fokus noch stärker auf jedes einzelne Rennen richtet.