Alberto Forato auf dem Weg zum Factory-Ride

Alberto Forato könnte sich den Fantic-Factory-Deal für 2026 ergattert haben.

Alberto Forato könnte sich den Fantic-Factory-Deal für 2026 ergattert haben. / Foto: Ralph Marzahn

In einer Zeit, in der die Motocross-Welt vom Transferkarussell dominiert wird, rückt ein weiterer Name ins Rampenlicht: Alberto Forato. Der italienische Publikumsliebling steht sinnbildlich für Durchhaltevermögen, Leidenschaft und Entschlossenheit – Eigenschaften, die ihn nach einem Jahr voller Rückschläge nun Schritt für Schritt zurück auf die internationale Bühne bringen könnten.

Ein Saisonstart mit bitterem Ausgang

Für Forato begann die Saison 2025 mit großen Erwartungen. Nach konstanten Leistungen im Vorjahr galt er als einer jener Fahrer, die den Sprung in die Spitzengruppe schaffen könnten. Doch bereits beim Auftaktrennen in Argentinien nahm das Schicksal eine andere Wendung. Eine schwere Knieverletzung stoppte den Italiener, bevor die Saison richtig begonnen hatte.

Was folgte, war eine Odyssee: konservative Behandlung, Rückfälle, schließlich eine Operation und eine langwierige Reha mit Gewebespende. Monate der Ungewissheit, in denen der großgewachsene und charismatische Italiener zum Zuschauer wurde – gezwungen, zuzusehen, wie sich das MXGP-Feld ohne ihn weiterentwickelte.

Der lange Weg der Genesung

Heute, rund sieben Monate später, zeigt sich ein anderes Bild. Forato kann wieder ohne Krücken gehen und arbeitet konzentriert an seiner Rückkehr. Sein Training läuft – langsam, aber stetig. Und vor allem: Der Blick geht wieder nach vorn.

In Interviews und auf Social Media zeigt er sich kämpferisch, aber reflektiert. Er weiß, dass er körperlich noch Zeit braucht, und dennoch: Die Leidenschaft ist zurück. Wenn alles nach Plan läuft, könnte Forato Anfang 2026 wieder auf dem Motorrad sitzen – und dort weitermachen, wo er 2023 aufgehört hat.

Hoffnungsträger für Fantic

Parallel dazu laufen Gespräche hinter den Kulissen. Vieles deutet darauf hin, dass Forato kurz vor einer Einigung mit Fantic steht. Die italienische Marke will seine Präsenz in der MXGP weiter ausbauen, und ein erfahrener, heimischer Fahrer wie Forato wäre für beide Seiten ein Gewinn.

Das Projekt würde in Zusammenarbeit mit dem JM Racing Team umgesetzt – eine Kombination, die sowohl technisch als auch menschlich passt. Für Forato wäre es die Rückkehr auf ein Factory-Bike, nachdem er seine letzten Jahre auf privat unterstützten Maschinen bestritten hatte. Für Fantic wiederum wäre es ein klares Statement: ein italienisches Talent, das trotz Rückschlägen nie aufgegeben hat.

An seiner Seite könnte Brent van Doninck bleiben, der seine erfolgreiche Partnerschaft mit JM Racing fortsetzen soll. Gemeinsam würden sie eine solide und international konkurrenzfähige Teamstruktur bilden. Ob der von uns vermutete Jan Pancar nun aus dem Rennen ist oder Fantic beim MXGP-Auftakt Anfang Februar tatsächlich mit drei Bikes an den Start gehen wird, ist jedoch noch unklar.

Mehr als nur ein Comeback

Doch Foratos Geschichte ist mehr als die eines Sportlers auf dem Weg zurück. Sie steht für das, was im Motocross selten sichtbar ist – Geduld, mentale Stärke und Liebe zum Sport, selbst dann, wenn der Körper nicht mitspielt. Während viele Fahrer nach schweren Verletzungen den Rückzug wählen, kämpft Forato um jede Einheit, jede Bewegung, jedes kleine Fortschrittserlebnis.

Wenn sein Comeback gelingt, könnte Forato 2026 zu den positiven Überraschungen der Saison zählen. Denn Talent, Größe und Technik hat er ohnehin – nun kommt die Reife dazu, die nur aus Erfahrung und Rückschlägen wächst.

Blick nach vorn

Noch ist nichts offiziell unterschrieben, doch die Zeichen stehen auf Neubeginn. Fantic, JM Racing und Forato – das könnte die nächste starke italienische Kombination in der Motocross-Weltmeisterschaft werden. Und vielleicht schreibt Alberto Forato schon bald das nächste Kapitel seiner Karriere: nicht als Rückkehrer, sondern als Beweis dafür, dass Leidenschaft und Beharrlichkeit im Sport noch immer den Unterschied machen.