Akrapovic überrascht mit neuem Auspuff-Design an der KTM

Akrapovic Header Jan Pancar

Akrapovic Header Jan Pancar. / Foto: Ray Archer

Aufmerksame Beobachter haben es schon beim MXGP von Argentinien bemerkt, und auch bei der Auftaktrunde der Italienischen Motocross-Meisterschaft fiel es erneut ins Auge – oder besser gesagt: ins Ohr. Jan Pancars KTM war auffallend leise unterwegs. Der Grund? Eine brandneue Akrapovic-Auspuffanlage, genauer gesagt ein neuer Krümmer, den der slowenische Pilot aktuell testet.

Mehr Leistung? Nein. Mehr Ruhe? Ja!

Pancar, der als offizieller Akrapovic-Testfahrer eng mit den Entwicklern zusammenarbeitet, bringt eine echte Innovation auf die Strecke. Doch diesmal geht es offensichtlich nicht um mehr Power, sondern um weniger Lärm. Hintergrund sind die immer strenger werdenden Lärmvorschriften im Motocross-Sport, die den Schallpegel senken sollen, ohne die Performance der Maschinen zu beeinträchtigen.

Laut den aktuellen FIM-Vorgaben für Serien wie MXGP und Supercross darf der maximale Schallpegel vor dem Rennen 111.0 dB/A (mit einem Zielwert von 109.0 dB/A) nicht überschreiten, während er während oder nach dem Rennen auf 112.0 dB/A begrenzt ist. Die Anpassungen sind Teil eines langfristigen Plans, um die Geräuschemissionen im Motorsport zu reduzieren und dennoch ein faires Wettbewerbsumfeld zu gewährleisten.

Test mit zwei Varianten – mit und ohne Zusatzdämpfer

Interessanterweise testete Pancar am Rennwochenende in Argentinien gleich zwei Krümmer-Varianten. So sah man ihn mit einer Standard-Auspuffanlage und kurz darauf mit der neuen Variante mit einer zusätzlichen Resonanzkammer, die für eine noch stärkere Geräuschreduzierung sorgen soll. Der Unterschied war laut Informationen deutlich hörbar – doch auf der Strecke zeigte sich: Die Leistung blieb unverändert.

Noch bemerkenswerter ist, dass die KTM-Werksbikes – obwohl sie ebenfalls mit Akrapovic-Anlagen ausgerüstet sind – den neuen Prototypen nicht einsetzten. Ob dies an einer noch laufenden Testphase oder anderen technischen Überlegungen liegt, bleibt unklar.

Was genau hinter der neuen Technologie steckt, ist ebenfalls ein Geheimnis. Auf Nachfrage konnte uns Testfahrer Jan Pancar nur mitteilen, dass es sich um einen Prototypen handelt, zu dem er keine genaueren Auskünfte geben kann. Auch Akrapovic selbst hält sich bedeckt.

Hier die übliche Akrapovic Anlage am Bike von Jan Pancar.
Hier die übliche Akrapovic Anlage am Bike von Jan Pancar. / Foto: Ray Archer

Leise, schnell, siegreich

Dass der Plan aufgeht, bewies Pancar eindrucksvoll bei der Italienischen Motocross-Meisterschaft. Trotz der leiseren Töne seiner KTM ließ er sich nicht irritieren und gewann das Rennen in Ottobiano souverän. Ein klares Zeichen: Leiser bedeutet nicht langsamer!

Die neue Akrapovic-Anlage könnte sich als echter Gamechanger erweisen – nicht nur für Pancar, sondern für die gesamte Szene. Die Entwicklung leistungsstarker, aber leiserer Anlagen könnte in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen, um den Sport in Einklang mit den wachsenden Lärmschutzbestimmungen weiterzuentwickeln. Es bleibt spannend, ob und wann weitere Fahrer auf die neue Technologie setzen werden.

Update 13.03.2025: Auf Nachfrage erhielten wir folgende Antwort von @akrapovic: „Es handelt es sich um einen Prototyp, den wir unter realen Rennbedingungen testen. Im Moment können wir keine technischen Details nennen und auch nicht sagen, ob und wann von Akrapovič unterstützte Teams ihn in Zukunft verwenden werden.“