7 Gründe warum die MotoGP mehr Fans anzieht als die MXGP

Volle Zuschauerränge sind bei einem Lauf der MXGP, wie hier beim MXoN in Erneé 2023, eher selten geworden.

Volle Zuschauerränge sind bei einem Lauf der MXGP, wie hier beim MXoN in Erneé 2023, eher selten geworden.

Wenn es um Zuschauerzahlen geht, sticht die MotoGP die MXGP regelmäßig aus, zuletzt gesehen beim MotoGP in Indonesien, den ca. 120.000 Fans besuchten. Beim MXGP in Sumbawa waren es dann gerade einmal 30.000 Zuschauer, wenn man offiziellen Zahlen glauben darf. Aber warum ist das so? Beide Serien bieten aufregende Rennen, doch die MotoGP zieht deutlich mehr Fans an – sowohl vor Ort als auch im TV. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum die MotoGP die Nase vorn hat, auch wenn wir hier wohl Äpfel mit Birnen vergleichen.

1. MotoGP: Tradition trifft globale Bekanntheit

Die MotoGP hat sich über Jahrzehnte eine riesige, weltweit vernetzte Fangemeinde aufgebaut. Die MXGP ist zwar auch populär, aber eher als Nischensport bekannt. Viele Fans können sich einfach besser mit Bikes auf der Straße identifizieren, als mit den oft abgelegenen und schlammigen Motocross-Tracks.

2. TV-Präsenz und Medien-Hype

Die MotoGP läuft auf so ziemlich jedem Sender, der etwas auf sich hält – ob im Fernsehen oder per Livestream. Und das weltweit! Die Kameras fangen jede Kurve und jeden Überholvorgang gestochen scharf ein. MXGP-Rennen sind da schwieriger zu inszenieren: Die unebenen, unberechenbaren Strecken sind deutlich schwerer abzudecken, und die Medienpräsenz ist entsprechend geringer und so bleibt es nicht aus, dass der hauseigene Broadcast MXGP-TV als Hauptmedium gilt, wo Fans die Rennen live verfolgen können.

3. Große Namen, große Strecken

Die MotoGP gastiert auf einigen der berühmtesten Rennstrecken der Welt, darunter Mugello und Barcelona. Diese Arenen bieten Platz für zig-tausende von Fans – und das in einer Umgebung, die für Motorsport-Liebhaber ein wahres Pilgerziel ist. MXGP-Strecken hingegen sind oft in eher abgelegenen Gebieten, mit eingeschränktem Platz für Zuschauer und so wundert man sich hin und wieder über die Auswahl. So auch in diesem Jahr mit dem dritten spanischen Grand Prix in Cozar, einem Ort mit sage und schreibe 913 Einwohnern.

4. Mainstream-Appeal

Straßenbikes – wer kennt sie nicht? Viele MotoGP-Fans fahren selbst ein Bike, oder haben zumindest schon einmal auf einem gesessen. Die Straßenrennen sprechen somit ein breiteres Publikum an. Motocross, ist spektakulär, aber für den Durchschnittszuschauer schwerer zugänglich.

5. Große Sponsoren, noch größere Budgets

Yamaha, Honda, Ducati, KTM – diese Namen bringen nicht nur erstklassige Motorräder, sondern auch ordentlich Kohle ins Spiel. Die MotoGP ist ein Magnet für Sponsoren, die wiederum dafür sorgen, dass die Show noch größer und spektakulärer wird. Auch wenn diese und andere Hersteller in der MXGP aktiv sind, sind die Budgets hier erheblich kleiner, was sich letztlich auch auf die mediale Reichweite und Eventgröße auswirkt.

6. Stars und Helden

Die MotoGP hat echte Ikonen hervorgebracht: Marc Márquez, Valentino Rossi oder der amtierende Champ Francesco Bagnaia – das sind Namen, die jeder Motorsport-Fan kennt. Diese Superstars ziehen Fans in Scharen an die Strecke oder vor die Bildschirme. In der MXGP gibt es zwar auch Top-Fahrer wie Jorge Prado, Tim Gajser, Kay de Wolf oder Jeffrey Herlings, doch außerhalb der Motocross-Szene sind sie weit weniger bekannt.

Allein wenn man die Follower-Zahlen der beiden Serien miteinander vergleicht, stellt man fest, welchen Stellenwert diese jeweils haben. So bringen es die drei genannten MotoGP Piloten zusammen auf 25,2 Mio Instagram-Follower, wo es hingegen bei den MXGP-Boys nur zu knapp 2 Mio Follower zusammengerechnet reicht.

7. Großereignis-Charakter

Ein MotoGP-Wochenende ist viel mehr als nur ein Rennen. Es ist ein Motorsport-Festival! Fans aus der ganzen Welt reisen an, genießen das Rahmenprogramm und erleben Motorsport-Action vom Feinsten. MXGP-Rennen bieten zwar auch jede Menge Spannung, aber das Drumherum ist oft kleiner und familiärer, was die Zuschauerzahlen naturgemäß limitiert. Auch wenn man mit der samstäglichen Paddock-Show versucht neue Wege zu gehen, ist der Weg zu einem Motorsport-Festival im Sinne der MotoGP noch weit.

Königsklasse des Motorsports

Sicherlich wird die MXGP nie die Zuschauerzahlen der MotoGP erreichen, bleibt sie dennoch eine spannende und intensive Serie, die eine spezialisiertere und kleinere Zielgruppe anspricht. Das sorgt für eine treue, aber kleinere Fangemeinde. Auch wenn die Fanzahlen für die MotoGP sprechen, bleibt in der Welt des Zweiradsports dennoch die Frage: Lieber Straße oder Gelände? Für unsere Leser dürfte die Antwort, trotz des Nachsehens eindeutig sein: Motocross, weil, wir lieben unseren Sport!