„We Heard You?“ – Kawasaki lässt den Zweitakter im Leerlauf verhungern
Kawasaki KX250 mit einen Restyling Kit der neueren KX F Modelle
Der 25. Januar fühlte sich für Zweitakt-Fans an wie Weihnachten: Kawasaki droppt ein 20-Sekunden-Video, ein 2-Takt-Sound peitscht durch die Timeline, und mit „We Heard You“ geben sie der Szene genau das, worauf sie seit Jahren wartet. Die Reaktionen explodieren – über 850.000 Likes, zehntausende Kommentare, Foren-Ketten, die länger sind als manche Homologationslisten. Und dann? Totale Ruhe. Keine Updates, keine Technikdetails, keine Roadmap, nicht mal ein „Geduld, Leute“. Ein Teaser wie ein Raketenstart – gefolgt von einem freien Fall ins Nichts.
Die Fans kochen – und Kawasakis Social-Media-Kanäle brennen
Wer aktuell unter einem Kawasaki-USA-Post kommentiert, sieht ein klares Muster: Die gesamte Community will nur eines wissen. Unter jedem Clip, jedem Merch-Post, jedem belanglosen Lifestyle-Foto steht dasselbe: „Two-stroke or shut up.“ „Where’s the KX125?“ „Stop teasing and deliver.“ Und das Krasse? Diese Kommentare sind oft die einzigen Reaktionen überhaupt. Kawasaki hat die Szene heiß gemacht – und lässt sie seit Monaten zappeln wie einen kalten Motor ohne Choke.
Europa sendet Lebenszeichen – aber die wirken eher wie Notrufe
Während die US-Kanäle schweigen und Japan komplett dicht macht, kommt zumindest aus Europa ein kleines Flackern Hoffnung. Kawasaki Frankreich sagt, der Zweitakt sei „nicht tot“, man arbeite weiter daran. Klingt gut – aber irgendwie auch wie eine Beruhigungstablette, die nicht wirklich wirkt. Andere Märkte berichten dasselbe: Die Entwicklung läuft, aber verzögert. Informationen werden streng gesiebt, Japan hält alles unter Verschluss. Eine japanische Delegation auf der EICMA in Italien soll sogar intern über die neuen Zweitakter gesprochen haben – klingt nach Aktivität, aber auch nach Chaos hinter den Kulissen.
Der perfekte Moment für ein Comeback – und Kawasaki verpasst ihn fast schon
Die Konkurrenz verkauft Zweitakter wie warme Brötchen. KTM, Husky, GASGAS, Beta, Sherco – alle setzen auf moderne EFI-Technik und boomende Nachfrage. Kawasaki hätte den Markt gerade wie auf dem Silbertablett vor sich. Doch anstatt die Bühne zu nutzen, spielt man Verstecken. Es ist, als hätte jemand das größte Comeback des Jahrzehnts angekündigt – und dann vergessen, den Vorhang zu öffnen.
„We Heard You“ wird langsam zu „We Lost You“
Der Hype war gigantisch. Die Fans sind bereit. Der Markt schreit geradezu nach einer neuen KX125 und KX250 oder sogar KX500. Aber seit dem 25. Januar herrscht Schweigen – und dieses Schweigen wird mit jedem Monat schwerer, frustrierender, schädlicher.
Kawasaki hätte nur ein kleines Lebenszeichen setzen müssen. Ein Foto. Ein Satz. Eine Zeile. Stattdessen lassen sie eine komplette Szene hängen.
Wenn Kawasaki jetzt nicht bald spricht, verliert man nicht nur Momentum, sondern auch etwas viel Wertvolleres: die Loyalität einer extrem leidenschaftlichen Fanbase.
Im Moment wirkt es so: „We Heard You“ war laut – aber die Stille danach ist lauter.
