Red Bull KTM Factory Racing: Voller Angriff auf die Dakar 2026
Die RedBull Factory Racing KTM der Dakar 2026. / Foto: Sebas Romero
Red Bull KTM Factory Racing geht mit einer Energie in die Dakar 2026, die man im Rally-Sport selten so klar spürt. Nach einer Saison 2025, die fast schon unverschämt dominant war, rollt das Team mit drei völlig unterschiedlichen Charakteren an den Start – aber mit einem gemeinsamen Ziel: Sie wollen es wieder wissen.
Daniel Sanders. Luciano Benavides. Edgar Canet. Drei Fahrer, drei Geschichten – und jede davon hat das Zeug, diese Dakar auf ihre eigene Weise zu prägen.
Daniel Sanders: Der Mann, der gerade nicht aufzuhalten ist
Wenn jemand mit maximalem Selbstvertrauen nach Saudi-Arabien reist, dann Daniel Sanders. Weltmeister. Dakar-Sieger. Vier W2RC-Runden gewonnen. Und der zweite Mensch überhaupt, der die Dakar vom ersten bis zum letzten Tag angeführt hat.
Er wirkt nicht wie jemand, der auf der Suche nach Antworten ist. Er wirkt wie jemand, der sie längst hat.
„Alles läuft nach Plan, ich bleibe beim gleichen Setup und fühle mich richtig wohl auf dem Bike“, sagt er. Der Trainingsblock in Marokko habe ihn „zurück in Kampfform“ gebracht. Ja, er spürt den Druck – aber er weiß genau, wie er damit umgeht. „Motivation ist auf einem Allzeithoch. Jede Dakar ist anders, deshalb nehmen wir es Tag für Tag. Aber wir sind bereit, den Job wieder zu erledigen.“
Sanders klingt wie eine tickende Zeitbombe – aber im positiven Sinn. Explosiv, wenn es sein muss. Kontrolliert, wenn es zählt.
Luciano Benavides: Zurück, gereift, gefährlich
Luciano Benavides hat 2025 eine Saison hinter sich, die fast perfekt verlief – bis zu diesem Crash in Marokko. Doch wer glaubt, dass ihn das ausgebremst hat, täuscht sich gewaltig. „Die Vorbereitung war hart“, gibt er offen zu. „Mein Ziel war nur: jeden Tag fitter werden.“ Aber plötzlich spricht er über etwas, das man selten hört: dass ihm die Verletzung geholfen hat, sich komplett neu zu sortieren. Rückschritte, die zu Klarheit führen. Pausen, die Perspektive geben.
Jetzt, zurück auf dem Bike in Marokko, ist die Energie wieder da: „Ich weiß, es wird mental anspruchsvoll. Das erste Dakar-Rennen nach einer Verletzung ist es immer. Aber wenn ich jeden Tag alles gebe, glaube ich fest daran, am Ende auf dem Podium zu stehen.“
Benavides klingt nicht wie jemand, der zurückkommt. Er klingt wie jemand, der gerade angekommen ist.
Edgar Canet: Der Rookie, der jetzt bei den Big Boys spielt
Edgar Canet ist die Art Fahrer, die man nur alle paar Jahre erlebt. Rookie in Rally2, direkt Weltcup gewonnen – und jetzt, ein Jahr später, in der RallyGP-Königsklasse. Keine Übergangszeit. Keine Sicherheitsleine. Einfach reinspringen.
„In die RallyGP aufzusteigen, ist super aufregend“, sagt er. Und ja, man spürt, dass dieser Satz aus voller Überzeugung kommt. „Ich habe viele Stunden auf dem Bike gearbeitet und fühle mich bereit. Ich weiß, dass die Dakar unvorhersehbar ist – aber ich habe die Speed und die Navigation, um vorne zu fahren.“
Das klingt nicht nach Unsicherheit. Das klingt nach einem Youngster, der weiß, dass er den großen Jungs in den Rückspiegel schauen kann.
Teamchef Andreas Hölzl: „Wir sind bereit. Punkt.“
Andreas Hölzl bringt die Stimmung im Team in einem Satz auf den Punkt: „Wir sind bereit für Dakar.“
Sanders? „Der beste Fahrer der Welt.“ Benavides? „Voll erholt und im Training wieder komplett drin.“ Canet? „Er hat das Rally2-Feld zerstört und ist jetzt bereit für die nächste Stufe.“
Hölzl lobt das Team hinter den Kulissen genauso wie die Fahrer: „Die Jungs in der Technik arbeiten jeden Tag unfassbar hart, damit alles perfekt vorbereitet ist.“ Das Team wirkt wie ein Uhrwerk – präzise, routiniert, aber trotzdem voller Hunger.
Dakar 2026: Neue Route, neue Härte, neue Chancen
Vom 3. bis 17. Januar 2026 führt die Dakar über rund 8.000 Kilometer durch West- und Zentralsaudi-Arabien, Start und Ziel erneut in Yanbu am Roten Meer. Mehr Sonderprüfungen als jemals zuvor, zwei Marathonetappen ohne Service und zum ersten Mal seit Jahren ohne die endlosen Dünen des Empty Quarter.
Es wird technischer. Es wird wilder und unberechenbarer. Mit einem Ruhetag in Riyadh – und sonst nur purem Angriff.
Drei Fahrer, ein Team, eine Mission
Red Bull KTM Factory Racing geht nicht nur als Favorit in die Dakar 2026. Sie gehen als Mannschaft, die genau weiß, wer sie ist. Jeder Fahrer bringt etwas anderes mit – Sanders die Dominanz, Benavides die Reife, Canet die Furchtlosigkeit.
Und genau diese Mischung könnte am Ende der entscheidende Faktor werden. Die Mission ist klar: Nicht nur Titel verteidigen – sondern Geschichte schreiben.
Dakar 2026: Red Bull KTM Factory Racing ist bereit.
