Neue AMA-Regel ab 2026: Kein Red Plate mehr beim Saisonauftakt

Jett Lawrence war beim AMA Supercross Auftakt A1 2025 noch mit dem Red Plate unterwegs.

Jett Lawrence war beim AMA Supercross Auftakt A1 2025 noch mit dem Red Plate unterwegs. / Foto: HRC

Ab der Saison 2026 wird sich das gewohnte Bild beim Auftakt der amerikanischen Supercross- und Motocross-Meisterschaften deutlich verändern. Die AMA (American Motorcyclist Association) hat beschlossen, dass beim ersten Rennen der neuen Saison keine roten Startnummerntafeln mehr getragen werden dürfen. Auch die amtierenden Champions sind davon betroffen.

Tradition mit Symbolkraft – und warum sie endet

Bisher war das Red Plate ein klares Zeichen: Wer es trug, war der amtierende Meister. Ob in AMA Supercross oder Pro Motocross – der Titelverteidiger ging traditionell mit dem roten Hintergrund an den Start. Alle anderen Fahrer trugen weiße, schwarze oder andersfarbige Tafeln.

Diese Symbolik entfällt nun. Ab 2026 darf das Red Plate erst dann angebracht werden, wenn ein Fahrer tatsächlich die Meisterschaft anführt. Das bedeutet: Beim Auftakt – etwa beim legendären Anaheim 1 Supercross – wird es keine roten Tafeln geben.

Was das konkret heißt

Für den amtierenden 450SX-Champion 2025, Cooper Webb, bedeutet das:
Er wird seine KTM beim Saisonstart 2026 zwar mit der Startnummer 1, aber mit weißen Hintergründen ausrollen.

Auch Jett Lawrence, der 2025 den SuperMotocross-Titel gewann, wird mit einer speziellen Farbgebung antreten. Er wird violette Tafeln mit gelben Ziffern, die den SMX-Champion kennzeichnen, verwenden.

Falls Haiden Deegan in der 250SX West Division seinen Titel verteidigt, trägt er die #1 mit schwarzem Hintergrund. Sollte er in die 450er-Klasse wechseln, erhält er stattdessen seine permanente Startnummer #38, ebenfalls auf weißem Grund.

Erst ab Runde zwei wird es also wieder die gewohnte Farbe „Rot“ geben. Dies passiert nämlich dann, wenn erstmals ein Fahrer in der Gesamtwertung führt.

Die Begründung: Einheitlichkeit und Klarheit

Laut AMA soll die neue Regel für mehr sportliche Transparenz sorgen. Der rote Hintergrund soll künftig ausschließlich den aktuellen Punktführenden kennzeichnen. Nicht mehr automatisch den amtierenden Titelträger. Dadurch, so die Begründung, soll der Bezug zwischen Farbe und Tabellenstand eindeutiger werden.

Zudem erhofft man sich dadurch eine stärkere Dynamik im Saisonverlauf. Denn das Red Plate gilt künftig als Symbol des Momentums. Nicht als Auszeichnung aus dem Vorjahr.

Ausnahme: SuperMotocross-Playoffs

Eine Ausnahme gibt es allerdings weiterhin. In den SMX-Playoffs, bei denen Fahrer mit Startpunkten aus der regulären Saison antreten, bleibt die Regelung bestehen. Da dort bereits zum Auftakt ein Punktestand vorliegt, wird der Führende auch weiterhin mit dem Red Plate ins Rennen gehen.

Ein kleines Detail mit großer Wirkung: Ab 2026 wird das Red Plate im AMA Supercross und Pro Motocross erst dann zu sehen sein, wenn sie sportlich verdient wurde. Der Saisonauftakt verliert damit zwar ein Stück Tradition. Doch er gewinnt an klarer Symbolik und Spannung. Wer künftig „Rot fährt“, ist tatsächlich der Beste im Moment, nicht nur der Champion des letzten Jahres.