Lommel: Umweltminister hebt Teil der Lockerungen wieder auf
Romain Febvre vor dem erst vor wenigen Jahren errichteten Markenzeichen des Tracks in Lommel, dem "Lommelwood" Zeichen.
Die Strecke in Lommel bleibt weiterhin im Fokus der Behörden. Der flämische Umweltminister Jo Brouns (CD&V) hat entschieden, die im Frühjahr beschlossenen Lockerungen der Umweltauflagen wieder teilweise zurückzunehmen. Damit reagiert er auf Beschwerden von Umweltverbänden und Anwohnern, die sich um die Auswirkungen des Trainingsbetriebs auf Natur und Anwohner sorgen.
Rücknahme nach Protesten
Im März hatte die Provinz Limburg die Regeln für das Stedelijk Motorcrosscentrum Lommel gelockert. Künftig sollten 30 Fahrer gleichzeitig auf die Strecke dürfen – zuvor lag die Grenze bei 20. Außerdem wurde die Pflicht zur Lärmmessung in einem angrenzenden Waldgebiet aufgehoben, das Teil des ökologisch sensiblen Vlaams Ecologisch Netwerk (VEN) ist.
Dagegen legten der Verein Limburgse Milieukoepel und ein Anwohner Beschwerde ein. Die Befürchtung: Mehr Fahrer könnten zu deutlich höherem Geräuschpegel und einer stärkeren Belastung der Natur führen.
Minister Brouns folgte dem Einspruch teilweise. Das bedeutet: Die Strecke darf künftig wieder nur 20 Fahrer gleichzeitig zulassen. Die Lärmmessstation im Wald darf jedoch entfernt werden – künftig soll die Belastung über Modelle und Berechnungen überprüft werden.
Unterschiedliche Reaktionen
Für den Verein in Lommel ist die Entscheidung ein Rückschlag. Vereinsvorsitzender Bart Claes erklärt: „Wir prüfen jetzt, welche Schritte wir einleiten können. Gleichzeitig richten wir den Blick schon auf 2027, wenn wir ohnehin neue Genehmigungen beantragen müssen.“
Die Verein Limburgse Milieukoepel, der den Einspruch eingereicht hatte, zeigt sich dagegen zufrieden. Direktor Dylan Elen lobt den Kurs des Ministers: „Er beweist, dass Umweltschutz und Lebensqualität ernst genommen werden. Es geht darum, eine Balance zwischen Motorsport und Natur zu finden.“ Elen hofft, dass auch beim Motocross-Gelände in Genk, wo ein ähnliches Verfahren läuft, eine vergleichbare Entscheidung fällt.
Zwischen Motorsport und Umweltinteresse
Lommel ist ein fester Bestandteil der europäischen Motocross-Landschaft. Zahlreiche internationale Teams nutzen das Gelände regelmäßig zum Training – viele WM-Piloten kennen den sandigen Kurs bestens. Gleichzeitig liegt die Anlage in einem sensiblen Gebiet, was den Spagat zwischen Sporttradition und Naturschutz immer wieder auf die Probe stellt.
Mit seiner Entscheidung will Minister Brouns genau diesen Ausgleich schaffen. Wie gut das gelingt, wird sich spätestens 2027 zeigen – dann steht die nächste Genehmigungsphase an. Eines ist klar: Der Sand von Lommel bleibt nicht nur für Fahrer, sondern auch für Politik und Umweltverbände ein heißes Pflaster.
