Andrea Adamo und der Sprung ins Ungewisse – oder ins Rampenlicht?

Wird Andrea Adamo zur Überraschung der MXGP Saison 2026?

Wird Andrea Adamo zur Überraschung der MXGP Saison 2026?

Die MXGP geht 2026 in eine völlig neue Ära. Das spürt man jetzt schon im Fahrerlager, wo jeder so tut, als wäre alles business as usual, aber eigentlich wissen alle: Die Karten werden neu gemischt. Und mitten drin, zwischen großen Namen und noch größeren Erwartungen, steht ein junger Italiener, der längst nicht mehr wie ein Nachwuchsmann wirkt – Andrea Adamo.

Eine Saison, die nach Revolution riecht

Natürlich reden alle über Herlings und Gajser. Klar, das sind Legenden. Aber wer etwas genauer hinhört, merkt schnell, dass das eigentliche Beben von woanders kommt: Aus der MX2. Tom Vialle, Kay de Wolf, Andrea Adamo – drei Fahrer, die jung sind, verdammt schnell und vor allem völlig unbeeindruckt davon, dass sie jetzt mit den Großen fahren sollen.

Adamo sagt das nicht laut, aber man spürt’s: Der Junge hat null Angst vor der 450er. „Ich wollte noch eine Weltmeisterschaft in der MX2 gewinnen“, meint er. Ein Satz, der gleichzeitig bescheiden und frech klingt – typisch Adamo. „Aber irgendwann musst du den Schritt einfach machen.“

Selbstvertrauen? Hat er. Und zwar aus gutem Grund.

Man muss nicht lange rätseln, woher sein Optimismus kommt. Er hat gesehen, was Lucas Coenen dieses Jahr mit der 450 angestellt hat. Er weiß, wie konstant Andrea Bonacorsi geworden ist. Und er weiß, dass er mit all diesen Jungs auf Augenhöhe war.

„Ich bin nicht weniger als sie“, sagt er. „An manchen Tagen bin ich sogar besser.“ Das klingt erstmal großspurig – ist es aber gar nicht. Wer Adamo kennt, weiß: Der redet nicht gern großen Quatsch. Wenn er solche Sätze raushaut, dann deswegen, weil er sie selbst glaubt. Und meistens hat er auch recht.

2025: Eine Saison zum Vergessen – oder genau das, was er gebraucht hat?

„Dieses Jahr war einfach… puh, hart“, gibt Adamo in einem Interview ganz offen zu. Und ja, er hat recht. Die letzten Monate waren ein einziges Jetlag-Inferno: Türkei – China – Australien – einmal kurz die Wäsche zuhause wechseln – USA.
Da verliert man irgendwann das Gefühl für Zeitzonen, aber gewinnt dafür eins für seine eigenen Grenzen.

Was macht er jetzt? Er holt Luft. Enduro fahren mit Freunden, vielleicht mal nicht um 22 Uhr ins Bett. Einfach Mensch sein. Klingt banal, aber in diesem Sport ist das fast schon Luxus.

Wintertests: Jetzt wird’s ernst

Sobald der Dezember durch ist und der Weihnachtskeks-Vorrat wegtrainiert, geht’s ans Eingemachte. Die KTM 450 wartet – und mit ihr die Wahrheit. Wie schnell er die große Maschine wirklich versteht, wird bestimmen, ob er 2026 vorne mitfährt oder erstmal Lehrgeld zahlt.

Aber Adamo macht keinen Hehl daraus, dass er Großes will. „Wenn ich meine Ziele erreiche, dann sind Podien und Siege drin.“ Der Satz steht im Raum wie ein Versprechen – oder eine Drohung, je nachdem, auf welcher Seite der Startmaschine man steht.

2026: Ein Jahr, das Köpfe rollen lassen kann

Wenn man ehrlich ist, könnte 2026 das Jahr sein, in dem die neue Generation den alten Helden zeigt, wie sehr sich die Welt weitergedreht hat. Und Adamo? Der ist kein Außenseiter.

Vielleicht ist es genau diese Mischung aus Bescheidenheit, Ehrgeiz und einer gesunden Portion „mir doch egal“, die ihn in der MXGP gefährlich macht. Wird er sofort gewinnen? Schwer zu sagen. Kann er? Aber hallo.

Und eines ist sicher: Andrea Adamo ist kein Mitfahrer. Er ist ein kommender Hauptdarsteller – egal, ob die Konkurrenz das schon gemerkt hat oder nicht.